Drei junge Slowenen

Malware-Entwickler hinter “Mariposa”-Botnetz aufgeflogen

Web
22.07.2010 13:01
Die slowenische Polizei ist laut Medienberichten in Zusammenarbeit mit dem FBI jungen slowenischen Malware-Entwicklern auf die Spur gekommen. Sie werden verdächtigt, einen der am meistverbreiteten Computerviren, der mehr als 13 Millionen PCs weltweit verseucht hat, entwickelt zu haben. Die drei ehemaligen Informatikstudenten, alle unter 25 Jahre alt, sollen die Software an die im vergangenen März aufgeflogenen spanischen Hintermänner des "Mariposa"-Botnetzes verkauft haben.

Die im Frühjahr zerschlagene spanische Verbindung Cyberkrimineller hatte mit "Mariposa" eines der weltweit größten Netze von Virus-verseuchten Computern betrieben (Artikel in der Infobox). Die drei slowenischen Nachwuchs-Hacker aus der Stadt Marburg (Maribor) sollen laut Medienberichten für jeden infiltrierten PC eine Belohnung im zweistelligen Cent-Bereich bekommen haben.

Die slowenische Polizei bestätigte nun, dass mehrere Hausdurchsuchungen durchgeführt und slowenische Bürger vernommen wurden. Mehr zu den Ermittlungen solle in den kommenden Tagen bekanntgegeben werden, hieß es.

Das Botnetz mit dem Namen "Maripiosa" war in Spanien im März zerschlagen worden. Die drei Verdächtigten sollen damit seit Ende 2008 Zugang zu mehr als 13 Millionen Computern von Einzelpersonen, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen in aller Welt gehabt haben. Die Ermittler gingen bereits damals davon aus, dass die Spanier die Software hinter dem Netzwerk nicht selbst geschaffen, sondern von anderen gekauft hatten.

Von dem Botnetz waren deutlich mehr als die Hälfte der 1.000 größten US-Unternehmen und mehr als 40 größere Banken betroffen. Dabei wurden persönliche Daten, insbesondere Kontoinformationen, gestohlen und an Dritte verkauft. Dem Netzwerk war im Mai 2009 die kanadische Firma Defence Intelligence auf die Spur gekommen.

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