Auch im Urlaub möchten viele nicht auf Internetzugang verzichten - sei es, um via E-Mail zu kommunizieren, sich mit Freunden in Sozialen Netzwerken auszutauschen oder die weitere Reiseroute zu planen. Grundsätzlich sollte jeder Internetzugang im Ausland als unsicher angesehen werden, in Hotels, am Flughafen oder einem Internetcafé: überall könnten Hacker Spionagetools installiert haben oder auf den Rechner zugreifen. Auch wer mit seinem eigenen Laptop reist, ist vor derartigen Angriffen nicht geschützt, so bergen etwa WLAN-Netzwerke hohe Sicherheitsrisiken. Hier liest du, wie du im Urlaub nicht auf den Wellen sondern im WWW sicher surfst:
1. Bankgeschäfte im Urlaub nicht online erledigen
Der wichtigste Tipp: Dem Diebstahl von Kreditkarten- oder anderen Onlinebanking-Daten im Ausland kann nur vorbeugen, wer Bankgeschäfte im Urlaub nicht via Internet erledigt. Dringende Fälle können vor Ort bei einer Bank in Auftrag gegeben werden. Das gleiche gilt für Buchungen oder Einkäufe im Internet, die im Ausland ebensowenig vorgenommen werden sollten.
2. Kurz surfen und nur wichtige Websites besuchen
Wahllos surfen kostet im Urlaub meist nicht nur viel Geld, es birgt auch das Risiko, auf eine Malware- oder Spyware-verseuchte Website zu geraten. Wo auf dem heimischen, gut gepflegten PC nun der Virenschutz greift, ist das im Ausland möglicherweise nicht der Fall. Dann könnten Hacker alle Bewegungen und Eingaben von Loginnamen und Passwörtern des arglosen Urlaubers verfolgen und die Daten für ihre Zwecke missbrauchen.
Der Besuch von Websites großer Firmen, wie viele E-mail-Angebote oder sozialen Netzwerke, ist natürlich keine Garantie für Spyware-freies Surfen. Dennoch ist die Gefahr so geringer, durch Umherklicken auf besonders gefährlichen Seiten zu landen. Externe Links sollten im Urlaub grundsätzlich nicht angeklickt werden.
3. Eigenen Webbrowser vom USB-Stick verwenden
Ein einfacher, aber effektiver Trick, Hackerangriffe zumindest schwieriger zu gestalten: Ein paar Euro in einen USB-Stick investieren und diesen samt portablem Webbrowser mit in den Urlaub nehmen. Zur Auswahl stehen diverse Programme, zu den sichersten und komfortabelsten gehören "Portable Firefox", "Opera USB" und "Browzar". Die ersten beiden sind auf Deutsch erhältlich, alle drei stehen als Gratis-Downloads bereit. Der Vorteil: Wer mit eigenem Browser surft, hinterlässt keine Spuren auf dem verwendeten Computer.
Erklärungen und Downloadlinks zu den Gratis-Browsern für den USB-Stick findest du unter "Zum Mitnehmen"!
4. Keine Spuren hinterlassen - Daten vernichten
Auch wenn dieser Tipp banal klingt: Nicht auf's Abmelden vergessen - und auf keinen Fall Passwörter speichern! Davon abgesehen ist es sinnvoll, zum Abschluss jedes WWW-Ausflugs jene Daten zu vernichten, die das Surfen auf dem Computer beziehungsweise im Browser hinterlassen hat. Dazu zählt zum Beispiel, was heruntergeladen wurde (im Urlaub allerdings grundsätzlich nicht zu empfehlen), welche Internetseiten angesehen und - falls diese Funktion aktiviert ist - welche Loginnamen verwendet wurden. Dazu muss der Benützer sowohl die temporären Dateien (Cache) des Webbrowsers als auch den Verlauf (Chronik) und Cookies löschen.
Im Internet Explorer findet sich die Möglichkeit hierzu unter dem Punkt "Extras" - "Browserverlauf löschen..." - "Alle löschen".
Im Mozilla Firefox unter "Extras" - "Private Daten löschen..." sämtliche Felder anhaken und anschließend auf "Private Daten jetzt löschen" klicken.
5. Eigene E-Mail-Adresse während des Urlaubs
Wer mit seinen Lieben via E-Mail in Kontakt bleiben möchte, kann sich zur Sicherheit eine eigene Adresse nur für den Urlaub anlegen - das ist bei zahllosen Anbietern gratis möglich und kostet kaum Zeit. Die benötigten Kontakte können an diese Mail-Adresse weitergeleitet werden. Sollte diese im Verlauf des Urlaubs Ziel eines Angriffs werden, finden Hacker kaum Daten - alte E-Mails, Kalendereinträge und vieles mehr bleibt dank der temporären Adresse geheim.
6. Besondere Vorsicht bei WLAN-Benützung
Wer auf Nummer sicher gehen möchte oder mit den Begriffen Firewall und WLAN-Konfiguration nichts anfangen kann, der sollte den eigenen Laptop tunlichst nicht mit in den Urlaub nehmen. Im Ausland - wie auch im Inland - via WLAN-Hotspot zum Beispiel im Hotel ins Internet einzusteigen, birgt die Gefahr ungesicherter WLAN-Verbindungen: Der gesamte Datenverkehr kann ohne großen Aufwand ausspioniert werden, Schutz bieten Firewall und ein Antivirenprogramm. Vor dem Internet-Einstieg sollten sich WLAN-Benützer also informieren, ob die Daten verschlüsselt werden und wie der Hotspot gesichert ist. Ungefährlicher, aber teurer ist die Verwendung einer UMTS-Karte.
7. Laptop auf den Urlaub vorbereiten
Nicht nur virtuelle Gefahren lauern: Falls der Laptop gestohlen wird, schützt nur mehr die Verschlüsselung der Festplatte vor Datenklau. Davon abgesehen können Sand und Hitze einem Notebook zusetzen und Schäden, etwa an der Festplatte, verursachen. Wer dennoch ohne Laptop nicht verreisen kann oder will, tut deshalb gut daran, sich vor der Abreise Zeit für ein Back-up zu nehmen. Anschließend sollten die sensibelsten Daten - wie Passwörter, Zugangsdaten und Adressen - vom Laptop entfernt werden.
Gratis-Programme und Erklärungen zur Verschlüsselung, dem Anlegen von Back-ups und sicherem Löschen findest du unter "Vorsorge"!
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