Laut aktueller Sperrstundenverordnung müssen Cafés in Kärnten spätestens um 2 Uhr früh ihre Pforten schließen, Bars und Diskotheken um 4 Uhr. Geht es nach der Wirtschaftskammer, könnte das in einigen Teilen Kärntens bald Geschichte sein. Und zwar so wie in Berlin, wo es gar keine Sperrstunden mehr gibt.
"Ein Wirt hält sein Lokal sowieso nur dann länger geöffnet, wenn Gäste da sind und er einen entsprechenden Umsatz macht", erklärt Kärntens Spartenobmann Guntram Jilka von der Wirtschaftskammer. Er bezeichnet Sperrstunden als "konsumentenfeindlich": "Und das sehen viele Gastronomen in Kärnten so."
Keine Angst vor steigendem Vandalismus
Eine Steigerung der Vandalismusrate, etwa im Stadtgebiet, sei bei einem Wegfall der Sperrstunde nicht zu befürchten, meint Jilka: "Auch in Deutschland gibt es deshalb nicht mehr Zerstörungsakte. Wohl auch, weil die Leute dann auch zu später Stunde in einem Lokal bleiben und nicht wieder wechseln müssen."
Freilich sollte die Regelung aber nicht überall aufgegeben werden – etwa in "Schutzzonen" im Umkreis von Altenheimen, Kindergärten oder von Spitälern. "Der Schutz der Anrainer muss in jedem Fall gewährleistet bleiben, auch was den Lärm betrifft", so Albert Kreiner von der Gewerbebehörde des Landes.
Wirte sollen individuelle Sperrstunde beantragen
Eine Änderung der landesweiten Sperrstundenverordnung sei zwar nicht in Sicht ("weil wir dann kaum noch Eingriffsmöglichkeiten bei Problemen mit Anrainern hätten"), jedoch könne ein Wirt individuell einen Antrag bei seinem Bürgermeister stellen, der dann geprüft werde. Erst kürzlich hatten Klagenfurter Gastronomen in der Universitätsstraße damit Erfolg: Die Sperrstunde wurde dort von Mitternacht auf 2 Uhr früh verlegt.
von Christian Rosenzopf, Kärntner Krone
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