Millionen geflossen

“Geisterinsel” sorgt für weitere Hypo-Klagen

Kärnten
10.11.2010 17:40
Die Insel Jakljan vor Dubrovnik wird noch in die Rechtsgeschichte eingehen. Obwohl unklar war, ob die "Geisterinsel" Serbien oder Kroatien gehört, akzeptierte sie die Hypo als Besicherung für einen Kredit und ließ Millionen fließen. Eine Anzeige gegen ehemalige Bankbosse wurde bereits eingebracht. Nun sollen erstmals auch Aufsichtsräte auf Schadenersatz geklagt werden.

Mit einer komplizierten Finanztransaktion wollte eine kroatische Gesellschaft von Serbien rund ein Drittel der Insel kaufen und eine Luxushotelanlage errichten. Allerdings war von Anfang an bekannt, dass die Insel nicht Serbien sondern Kroatien gehört. Dennoch bewilligte die Hypo einen Kredit von rund 8,7 Millionen Euro. 

Das könnte nun erstmals auch Aufsichtsräten teuer kommen. Denn die Hypo will laut "WirtschaftsBlatt" drei ehemalige Aufsichtsratsmitglieder wegen der Genehmigung umstrittener und nicht werthaltiger Kreditvergaben zur Verantwortung ziehen: Siegfried Grigg, der kurzzeitig auch als Vorstand für die Bank verantwortlich war, Christoph Schasché und Gerd Penker.

"Unvertretbare Kreditausweitung"
Ihnen wird von der CSI Hypo im Zusammenhang mit dem Hotelprojekt auf Jakljan eine "unvertretbare Kreditausweitung" vorgeworfen. Als Mitglieder des Aufsichtsrates und des Kreditausschusses hätten sie weiteren Krediten zugestimmt, obwohl zu dem Zeitpunkt bereits erkennbar gewesen sei, dass es mit dem ursprünglichen Kredit Probleme gebe. Für diesen waren mehrere Vorstände, darunter Wolfgang Kulterer und Günter Striedinger verantwortlich. Die Hypo hat gegen fünf Betroffene Anzeigen eingebracht. 

Brisant ist, dass nun auch die Aufsichtsräte geklagt werden. Ein solches Verfahren hat es in Österreich bisher noch nie gegeben.

von Waltraud Dengel, "Kärntner Krone"

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