"Ein lautes Grollen"

Mure bedroht Wohnhaus in Kötschach-Mauthen

(Bild: Hannes Wallner)

Selbst für Meteorologen ein Phänomen: Während am Allerheiligen-Wochenende in einigen Regionen Kärntens die Sonne vom Himmel lachte, hat es im Gailtal geschüttet. Besonders betroffen war die Gemeinde Kötschach-Mauthen. Keller und Wiesen wurden überflutet. Ein Haus musste wegen einer Mure evakuiert werden (Bild).

"Um 4 Uhr früh hat mich ein lautes Grollen aus dem Schlaf gerissen", schildert Valentin Jakoviciuk. Der Hang hinter seinem Haus hatte sich gelöst, Erde und Geröll sind abgerutscht. Jetzt drücken mehr als 100 Kubikmeter Material gegen eine Hütte, die der Ex-Fußball-Torwart, der hier seit 30 Jahren mit seiner Frau lebt, direkt an seine Hausmauer gebaut hat.

Mit Planen haben Feuerwehrmänner am Montag den Hang abgedeckt, damit der Boden nicht weiter vom Regen aufgeweicht wird und das Wasser abrinnen kann.

Jakoviciuks Haus war zu Allerheiligen aber nicht der einzige Einsatzort der Kötschach-Mauthener Feuerwehrmänner. 150 Liter Regen pro Quadratmeter sind binnen weniger Stunden auf die Gailtaler Gemeinde niedergeprasselt.

"Das ist mehr als normalerweise in einem ganzen Monat", weiß Meteorologe Paul Rainer: "Das Erstaunliche daran ist, dass dieser Starkregen örtlich auf Kötschach-Mauthen und Dellach im Drautal begrenzt war. Zum Vergleich: Im benachbarten Hermagor betrug die Regenmenge nur zwölf Liter in dieser Zeit."

Am Dienstag können die Gailtaler wieder aufatmen: Die zweite Wochenhälfte soll schön werden.

von Hannes Wallner, "Kärntner Krone"

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