Juwelier-Raub:

“White Bears” folgen “Pink Panthers”

Kärnten
21.06.2016 17:17

Eine neue Gruppe von Juwelen-Räubern hält Ermittler in halb Europa in Atem! Nach einem Coup in Villach mussten sich Dienstag erstmals vier Mitglieder der "White Bears"-Organisation aus Litauen vor einem österreichischen Gericht verantworten. Für den Raub mit Reizgas und Pistole gibt’s bis zu sechs Jahre Haft.

Die "Pink-Panther" sind seit Jahren weltweit auf Raubzug unterwegs. Jetzt hat eine neue Organisation die "Panther" als brutalste Bande abgelöst. Wie skrupellos die Täter sind, zeigt der Überfall auf einen Juwelier in Villach 2015, für den sich vier "Bears" Dienstag verantworten mussten.

Bilder aus der Überwachungskamera zeigen genau, wie die Litauer den Laden betreten. Einer droht der Verkäuferin mit einer Pistole, setzt sie mit Reizgas außer Gefecht. Ein zweiter Täter zerschlägt währenddessen mit einem Hammer die Vitrinen. Zwei Komplizen stehlen 102 Markenuhren. Wert: 280.000 Euro. Nach drei Minuten ist alles vorbei.

"Die vier sind Mitglieder einer Bande, die für Überfälle in ganz Europa verantwortlich ist", erklärt Staatsanwältin Doris Kügler. Der Zweitangeklagte (21) trägt vor Gericht den selben Pulli wie beim Überfall und gesteht einen weiteren Coup in Norwegen. Ein 26-Jähriger, der Älteste der vier Täter (17, 19, 21), gesteht neben Villach weitere Coups in Tschechien, Norwegen, der Schweiz. Er und die Mitangeklagten geben Einblicke in die Organisation der Bande. Wie sie in Litauen rekrutiert wurden, wie sie mit dem Auto erst nach Slowenien gebracht wurden, um dann den Juwelier in Villach zu plündern. "Ich dachte, wir werden leichtes Geld verdienen", schildert der Hauptangeklagte. Bis zu 2000 Euro sollte jedes Mitglied für den Überfall bekommen - Geld floss aber keines. Stattdessen bezahlen die "White Bears" den Coup mit Haftstrafen von drei bis sechs Jahren (nicht rechtskräftig).

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