Nichts ist geblieben vom kinderkompatiblen Disney-Zuckerwattenmärchen. Hier ist die Schneewittchen-Welt dunkel, böse und von psychedelischen Ekeleffekten durchzogen. Aus diesem Grunde kommt man "Spieglein Spieglein", der zweiten Schneewittchen-Verfilmung des heurigen Jahres, auch nicht in die Quere, die primär auf Ironie und Humor setzte.
"Snow White and the Huntsman" präsentiert hingegen eine emanzipierte Variante der Geschichte vom schutzlosen Mädchen. Aus ihrer Gefangenschaft in den dunklen Wald geflohen, entwickelt sich die junge Frau ("Twilight"-Star Kristen Stewart) dort nicht nur rhetorisch zur Kampfmaschine und führt ihre Truppen in den Kampf, während sie bei den Grimms die Hälfte der Geschichte im Koma zubringt.
Ihre Gegenspielerin und letztlich die dominantere Figur des Films ist die böse Königin Ravenna (Charlize Theron), die bei Sanders nicht als Anhängsel des Regenten fungiert, sondern diesen gleich in der Brautnacht umbringt, worauf sie mit ihrem servilen Bruder die Alleinherrschaft antritt. Sie ist es auch, die den gar nicht so braven Jägersmann ("Thor"-Star Chris Hemsworth) als Kopfgeldjäger Schneewittchen nachsendet, der mittlerweile auch ihr Jugendfreund Herzog William (Sam Claflin) auf den Fersen ist.
Und dann gibt es noch die Zwerge, die keine kleinen Bergleute, sondern eine Bande Freischärler sind und von renommierten Charakterdarstellern wie Ian McShane ("Fluch der Karibik") oder Nick Frost ("Hot Fuzz") gespielt werden.
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