Der Clou von "Quip"-Anbieter Addy Mobile aus den USA: Über den Dienst verschickte Fotonachrichten wurden nicht wie üblich über das Mobilfunknetz, sondern per Internet an die Empfänger übertragen. Diese bekamen eine Kurznachricht mit einer Verknüpfung zum Herunterladen des Bildes. Allerdings hatten die Computersysteme von Addy Mobile keine ausreichenden Schutzvorkehrungen.
Durch eine gravierende Sicherheitslücke des Servers gelangten Hacker an unzählige Privatfotos der Nutzer und stellten sie im Internet zur Schau. Darunter auch Selbstporträts nackter Mädchen, die eigentlich nur für ihre Freunde gedacht waren. Schlimmer noch: Die Hacker verknüpften die Bilder mit den Selbstdarstellungen der Betroffenen in Facebook, wo sie sich teils mit vollem Namen, Wohnort und anderen privaten Angaben präsentieren.
Inzwischen wurde der Foto-Dienst abgeschaltet und die Anwendung aus Apples iTunes Store entfernt. Laut "Computerbild" ist "Quip" jedoch nicht die einzige unsichere App. Viele der Mini-Programme seien mit Spionage-Funktionen ausgestattet, darunter auch Software für Nokia- und Android-Handys. Besonders häufig in Gratis-Apps Verwendung finde die Schnüffeltechnik der Firma Pinch Media, mit der sich beispielsweise Identifikationsnummern des Geräts oder der aktuelle Standort ausspionieren lassen sollen.
Sei ein solches Spionage-Tool überdies mit dem Internetdienst "Facebook Connect" verbunden, könnten zusätzlich Informationen über Geschlecht und Alter des Nutzers übermittelt werden. Doch welche Daten jeweils übertragen werden, ob und wie sie anonymisiert werden, bleibt dem Bericht nach im Dunkeln.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.