Singen sollte sie keiner mehr hören, das tat sie von nun an nur noch mitten in der Nacht. "Ich habe damals angefangen, Tagebuch in Form von Liedern zu schreiben." Dass ihre Lieder nun doch den Weg aus der Nacht ins Licht finden, ist den dünnen Wänden ihrer Grazer Wohnung zu verdanken.
"Eines Nachts habe ich plötzlich gehört, wie mein Nachbar einen meiner Songs nachspielt. Das war ein richtiger Schock für mich – schließlich dachte ich immer, dass mich niemand hört", lacht sie. "Und ich hatte auch Angst, dass mir womöglich jemand meine Songs klauen könnte – nicht jeder ist so vertrauenswürdig wie mein Nachbar. Also habe ich meine Lieder zu einem Urheberrechtsanwalt gebracht, um sie schützen zu lassen. So etwas Intimes wie seine Tagebuch-Einträge will man ja nicht an andere verlieren."
Mit Gabalier-Manager am Weg zur großen Karriere
Der Anwalt drückte ihr die Nummer eines Produzenten in die Hand – und der wiederum stellte die Studentin dem Geschäftsmann und Musikmanager aus Leidenschaft, Klaus Bartelmuss, vor. Der hatte schon Nik P. und Andreas Gabalier zum großen Durchbruch verholfen und war bereits lange auf der Suche nach einem Pop-Act, der internationales Format hat – in Como hatte er ihn gefunden.
"Er hat mir einen derartigen Traumvertrag hingelegt, dass ich gar nicht mehr an einer Musikkarriere zweifeln konnte", schmunzelt sie. Nach Jahren an der Universität, in denen sie internationales Recht und Sprachen studiert hatte, legte sie die angestrebte Diplomatenkarriere in Brüssel auf Eis. "Ich wollte mich eigentlich mit Umweltrecht beschäftigen, aber in der Politik gibt es mehr Lobbyisten und Opportunisten als Idealisten. Vielleicht kann ich ja jetzt mit meiner Musik etwas bewegen", hofft sie. Als Künstlername für die Karriere wählte sie ihren Spitznamen. "Ich bin in einem Urlaub meiner Eltern am Como See passiert", lacht sie. "Deswegen hat mich meine Mutter immer so genannt."
Steirerin mit einem Koffer voller Lied
Mit einem Koffer voller Lieder ("Ich glaube, es haben sich insgesamt mehr als 100 angesammelt – und es werden ständig mehr.") startet sie nun den neuen Lebensweg. Passenderweise heißt auch ihre erste Single "Suitcase", mit der sie bereits die heimischen Top 40 enterte – und mit ihrem ersten Album "Music Diary" konnte sie sich auch in Deutschland einen feinen, kleinen Fankreis erspielen. "Jetzt muss ich nur noch meine Bühnenangst unter Kontrolle bringen. Ich probe schon mit meiner Band..."
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