Der Trompeter Stefan Mross, eine Entdeckung des Verstorbenen, der 1989 seinen ersten Fernsehauftritt in Moiks Sendung "Wie die Alten sungen" hatte, richtete sich via Facebook an seine Fans: "Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr ich traurig bin. Bin nur am Weinen."
Die erfolgreiche Schweizer Volksmusiksängerin Francine Jordi verabschiedete sich ebenfalls bewegt von ihrem Vorbild: "Ich bin tief traurig... Genau wie auf diesem Bild will ich dich in Erinnerung behalten... Vielen Dank für alles, was du für mich getan hast! Ruhe in Frieden..." Auch die bayerische Band Münchner Zwietracht erwies ihrem Entdecker auf Facebook die letzte Ehre: "Gute Reise Karl Moik. Du hast die Münchner Zwietracht entdeckt und gefördert. [...] Danke für Dich und was Du uns gegeben hast. R.I.P. Karl."
Karl Blecha, Chef des Pensionistenverbandes, zeigte sich in einer Aussendung tief betroffen: "Karl Moik war ein großes Idol für 'unsere Generation' und dem Pensionistenverband Österreichs sehr freundschaftlich verbunden." Er erinnere sich noch heute an die "wunderbaren Moderationen" Moiks auf Veranstaltungen des Pensionistenverbandes: "Wir verlieren einen ganz Großen der Unterhaltungsbranche, aber vor allem auch einen wunderbaren Menschen."
Als Ansager bei Fußballspiel entdeckt
Karl Moik wurde am 19. Juni 1938 in Linz geboren und wuchs in bescheidenen Verhältnissen in Hallein bei Salzburg auf. Nach Abschluss seiner Schulausbildung machte er eine Lehre als Werkzeugmacher. Früh widmete er sich zudem der Musik, lernte Klavier und Akkordeon und absolvierte 1970/1971 eine Sprechausbildung am Salzburger Mozarteum.
Bevor Moik zu seiner Berufung im "Musikantenstadl" fand, schulte er sein Geschick als Moderator als Vertreter für Öfen, Kopiergeräte und Fernsehantennen. Daneben demonstrierte er sein Show- und Musiktalent als Mitglied des Jazz-Trios Jolly Austrians, mit dem er durch ganz Europa tingelte. In dieser Zeit versuchte er sich auch als Interpret volkstümlicher Lieder. Als Ansager bei einem Fußballspiel fiel er einem ORF-Redakteur auf, der ihn ins Studio des Senders vermittelte.
Mit "Musikantenstadl" eine Topshow konzipiert
1973 machte Moik erstmals nachhaltig auf sich aufmerksam, als er beim ORF in Linz die Rundfunksendung "Volkstümliche Hitparade" durchsetzte und moderierte. 1980 schließlich konzipierte er für den ORF die Volksmusik-Fernsehsendung "Musikantenstadl", die mit Moik als Moderator ungewöhnliche Popularität gewann - in den 80er-Jahren lockte die Sendung über drei Millionen Österreicher und ein Vielfaches an Deutschen vor die Fernsehschirme. Über die eigentliche Volksmusik hinaus widmete sich der "Musikantenstadl" immer mehr ganz allgemein der populären Musik und ließ auch Raum für Operettenmelodien.
Moiks Moderationsstil, der von seinen Gesangseinlagen sowie seinem oft unverblümten Schmäh geprägt war (weil er in einer Sendung 2004 etwa Italiener als "Spaghetti-Fresser" bezeichnet hatte, erntete er heftige Kritik und entschuldigte sich), schien unverzichtbar für den "Stadl". ARD und ORF wollten ihn gegen Ende dennoch zum Rücktritt bewegen, mit Andy Borg war bereits ein Nachfolger gefunden. Am 31. Dezember 2005 hieß es für Moik dann nach 25 Jahren und zahlreichen Reisen um die Welt in Klagenfurt zum letzten Mal "Servas, pfiat Gott und auf Wiedersehen".
Leichter Schlaganfall nach letzter "Stadl"-Sendung
Mit einem leichten Schlaganfall im Anschluss an die letzte Sendung sorgte Moik jedoch auch nach seinem Abtritt für Aufsehen. Schon 2004 hatte er einen Herzinfarkt erlitten, sich nach eigenen Angaben aber "nie in Lebensgefahr" befunden.
In den vergangenen Jahren wurde es dann still um den Vollblutshowmaster, dessen Auftritte rar wurden. Die letzten Monate waren von Krankheit geprägt, erlitt Moik doch 2014 einen weiteren Herzinfarkt. Zuletzt war er im Jänner aus dem Spital in Hallein entlassen worden, wo sich das Fernsehurgestein wegen Nieren- und Herzproblemen behandeln und am rechten Arm operieren lassen musste. In Salzburg ist Moik nun im Alter von 76 Jahren verstorben.
Für seine Verdienste um die Kultur wurde der Publikumsliebling mehrmals geehrt, er erhielt etwa 2003 das Große Goldene Ehrenzeichen der Stadt Linz. Außerdem wurde ihm im August 2004 der Ehren-Professorentitel verliehen. 2004 und 2007 erhielt Moik eine "Krone der Volksmusik".
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