Laut der Studie interessieren sich nur noch fünf Prozent der Österreicher "sehr stark" für das innenpolitische Geschehen, 21 Prozent immerhin noch "ziemlich stark". Diesen stehen drei Viertel der Bevölkerung gegenüber, die die Politik mehr oder weniger kalt lässt. Ein neuer Negativrekord, heißt es im IMAS-Report.
Anfang 2000 hatten noch 56 Prozent der Österreicher angegeben, das politische Geschehen zu verfolgen, im September 2011 taten das nur noch 26 Prozent. Der politisch interessierte Teil der Bevölkerung hat sich also mehr als halbiert, das Desinteresse ist aber nicht in jeder Gesellschaftsgruppe gleich stark. Während sich 34 Prozent der Männer "gedanklich mit aktuellen innenpolitischen Vorgängen und Problemen beschäftigen", tun dies nur 19 Prozent der Frauen.
Vor allem Junge pfeifen auf die Politik
Was die Altersgruppen betrifft, kann man festhalten: Je älter, desto politikinteressierter. Vor allem die 16- bis 29-Jährigen zeigen kaum Interesse am politischen Geschehen. Nur zwölf Prozent der Befragten dieser Altersgruppe gaben an, sich gedanklich mehr oder weniger stark darauf einzulassen. Auch die Schulbildung spielt eine Rolle. Immerhin 37 Prozent der Maturanten und Akademiker verfolgen das Geschehen, nur 16 Prozent der Volks- und Hauptschulabsolventen können sich dagegen für politische Themen erwärmen.
Aber nicht nur das Interesse an der Innenpolitik hat in den vergangenen zehn Jahren stark abgenommen, auch das Wissen um Politik schwindet: Kannten vor vier Jahren noch 92 Prozent der Österreicher den Namen des Bundeskanzlers, können das heute nur noch 85 Prozent von sich behaupten. 2011 waren auch nur noch 61 Prozent dazu in der Lage, ihren eigenen Landeshauptmann der richtigen Partei zuzuordnen. 2007 konnten das noch 74 Prozent der Befragten.
Das höchste Interesse am innenpolitischen Geschehen hatte das IMAS-Institut im Jahr 2000 registriert. Die Meinungsforscher bringen das mit den damaligen Sanktionen der EU gegen die schwarz-blaue Regierung in Zusammenhang.
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