Schon gegen 18.30 Uhr hatten sich laut Polizei "mindestens 3000, vermutlich aber mehr" Personen eingefunden. Weil man auf weitere Zuströmende wartete, verzögerte sich der in die Innere Stadt geplante Abmarsch um eine Stunde. Die Demonstranten sammelten sich am Christian-Broda-Platz und sollten dann über die Mariahilfer Straße zur Marcus-Omofuma-Denkmal beim Museumsquartier ziehen. Doch die Marschroute wurde laut Polizei kurzfristig abgeändert.
Die Organisatoren hatten aufgerufen, weiß gekleidet zu erscheinen oder weiße Flaggen mitzubringen: Die Farbe soll den Frieden symbolisieren. Viele der rund 20.000 Teilnehmer hielten sich daran. Unten sehen Sie ein Video von den Menschenmassen auf der Mariahilfer Straße .
Teilweise unter Applaus von Passanten gingen die Demonstranten über die Mariahilfer Straße Richtung Innenstadt, zu Songs wie "Es fangt genauso an" von STS und "A Mensch möcht i bleiben" von Wolfgang Ambros. Die Abschlusskundgebung fand um 21.30 Uhr vor dem Parlament statt. Zuvor hatte die Polizei den Ring von der Operngasse bis zum Parlament komplett gesperrt. Auch auf der 2er-Linie kam es zu langen Rückstaus.
"Seht, wie viele wir sind, auch wir können viel bewegen"
Vor dem Parlament wurden dann Transparente geschwenkt und zahlreiche Kerzen angezündet. Mit der Asylpolitik in Österreich sei man nicht zufrieden, so der Tenor. "Seht, wie viele wir sind, auch wir können viel bewegen", sagte Organisatorin Nadia Rida. Bei der Kundgebung vor dem Parlament wurde auch der 71 toten Flüchtlinge aus dem Lkw an der A4 im Burgenland gedacht. Zum Lied "Gebt uns endlich Frieden" von Georg Danzer entzündeten die Teilnehmer ein Lichtermeer.
Die Stimmung bei der Demo war außerordentlich friedlich, zahlreiche Familien nahmen mit Kindern teil. "Es gab keinen einzigen polizeilich relevanten Vorfall", sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer. Kurz nach 22 Uhr wurde der Ring wieder für den Verkehr freigegeben.
Viel Lob von Organisatorin und im Internet
Erfreut zeigte sich Rida, die als Privatperson die Kundgebung organisierte: "Ihr seid der Hammer! Wir wollen Mensch sein in Österreich", sagte sie. Auch in den sozialen Netzwerken gab es viel Lob für das massive Zeichen, das in Wien für Flüchtlinge gesetzt wurde.
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