Aus Spital abgeholt

Baby der “Eis-Baronin” an Vater übergeben

Der Sohn der unter Doppelmord-Verdacht stehenden früheren Eissalon-Besitzerin Estibaliz C. ist am Dienstagvormittag von seinem Vater, dem Lebensgefährten der Inhaftierten, aus dem Preyer'schen Kinderspital in Wien abgeholt worden (Bild). Laut Krankenanstaltenverbund wurde der Bub in die Obhut des Vaters gegeben. Er hatte das Baby bereits mehrfach im Krankenhaus besucht.

Begleitet wurden die beiden von der Mutter der Verdächtigen, die aus Barcelona angereist war und laut Anwalt Werner Tomanek "so lange bleiben wird, wie es nötig ist". Vormund des Säuglings ist allerdings nach wie vor das Jugendamt, nun muss das Gericht entscheiden, ob die Obsorge dem Vater übertragen wird.

Die 32-jährige Mordverdächtige hatte ihren Sohn in der vergangenen Woche zur Welt gebracht. Der Bub wurde ihr gleich nach der Geburt abgenommen. Am Freitag kehrte Estibaliz C. bereits wieder in die Justizanstalt Wien-Josefstadt zurück, wo sie sich weiterhin in U-Haft befindet.

Treffen zwischen Mutter und Kind sind nun von der Staatsanwaltschaft zu bewilligen - entschieden wird darüber, sobald ein solches Begehren vorliegt. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das nicht bewilligt wird. Aber ich will der zuständigen Kollegin nicht vorgreifen", erklärte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Michaela Schnell.

Leichenteile im Keller einbetoniert
Estibaliz C. steht im Verdacht, zunächst ihren Ex-Mann und später ihren ehemaligen Liebhaber getötet, zerstückelt und die Leichenteile im Keller ihres Eissalons "Schleckeria" in Wien-Meidling deponiert zu haben. Als die beiden eingemauerten Toten Anfang Juni zufällig gefunden wurden, setzte sich die gebürtige Spanierin kurzzeitig nach Italien ab und wurde in Udine festgenommen.

Wann die Schwurgerichtsverhandlung gegen die 32-Jährige stattfinden wird, ist völlig offen. Die Staatsanwaltschaft Wien hat noch keine Anklage eingebracht.