Das Ehepaar aus Gablitz hatte mit 70 weiteren Wintersportlern an einem Kurs für Skitouren-Führer teilgenommen. Die beiden wohnten im "Wismeyerhaus" in Obertauern, das vom Alpenverein "Edelweiß" betrieben wird. Dieser organisierte auch die Fortbildung.
Am Sonntag ging es in Gruppen mit jeweils sechs Teilnehmern ins freie Gelände am Seekareck auf knapp 2.050 Meter Seehöhe, in einer dieser Gruppe befand sich das Ehepaar. Die Niederösterreicherin und vier weitere Wintersportler fuhren zuerst in einen 40 Grad steilen Nordost-Hang ein. Dann setzte der 63-Jährige zu mehreren Schwüngen an und löste dabei ein zehn Meter breites Schneebrett aus.
Der Mann wurde 15 Meter mitgerissen und komplett verschüttet. Seine Frau, die alles mitansehen musste, stieg mit den anderen Kursteilnehmern zum Lawinenkegel auf. Dank des Piepserls, das ihr Mann dabei hatte, konnte sie ihn rasch orten. Innerhalb von acht Minuten hatten die Helfer den Niederösterreicher, der knapp eineinhalb Meter tief verschüttet war, ausgegraben.
"Es besteht erhebliche Lawinengefahr"
Seine Frau, die von Beruf Ärztin ist, sowie eine weitere Medizinerin leisteten dem unterkühlten und bewusstlosen Mann Erste Hilfe.
"Wir sind auch noch zum Unglücksort aufgestiegen. Der Mann war Gott sei Dank wieder ansprechbar", so Bergretter Christian Binggl (Bild), der mit seinem Lawinensuchhund im Einsatz war. "Bei uns gilt gerade Lawinenwarnstufe 3, das heißt, es besteht erhebliche Gefahr. Auf dem Hang, wo es passiert ist, liegt besonders viel Schnee. Der wurde durch das stürmische Wetter der vergangenen Tage eingeweht", weiß Binggl.
"Die Kursteilnehmer waren Gott sei Dank top ausgerüstet und hatten Lawinenpiepserl, Sonden und Schaufeln dabei", so Andreas Fasswald, Bergrettungschef in Obertauern. Gleichzeitig appelliert er, vorsichtig zu sein. "Es sind auch Warntafeln aufgestellt", so Fasswald.
"Patient hat lediglich Prellungen erlitten"
Die Crew des Alpin-Heli 6 barg das Lawinenopfer schließlich mit einem Tau und flog es ins Krankenhaus nach Schwarzach. Dort musste der 63-Jährige zur Beobachtung bleiben. Oberarzt Dr. Torsten Walcher gab Entwarnung: "Der Patient hat lediglich Prellungen erlitten und bleibt zur Sicherheit zur Beobachtung eine Nacht im Spital." Am Montag darf er nach Hause.
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