Verhandlung im Bgld
Darfur-Rebellen verzichten auf Kindersoldaten
Fünf Tage lang dauerten die Konsultationen über den Schutz von Zivilisten im Konfliktgebiet im Juli. "Das Ergebnis wird den Friedensbemühungen für Darfur einen neuen Impuls geben", zeigte sich der Leiter der Delegation der gemeinsamen Friedensmission von der Afrikanischen Union und von den Vereinten Nationen (UNAMID) schon damals überzeugt.
Den Worten folgten nun offensichtlich auch Taten, denn kurz nach der Rückkehr in den Sudan wies die JEM-Militärführung in einem Schreiben alle Feldkommandanten an, die Rekrutierung von Minderjährigen zu unterlassen. Zuwiderhandeln soll nun bestraft werden. Die Rebellen versprechen auch die Demobilisierung und Reintegration der jungen Krieger in die Gesellschaft.
Dankesschreiben an die Bundesregierung
"Das ist ein starkes Dokument, mit dem die Rebellen in vollem Umfang die internationalen Verpflichtungen im Hinblick auf den Schutz der Zivilbevölkerung anerkennen", betonte Menschenrechtsexpertin Bernadette Knauder, die die Verhandlungen unter der Schirmherrschaft des ÖSFK geleitet hatte. UNAMID-Chef Ibrahim Gambari ließ der Bundesregierung wegen des positiven Fortschritts ein Dankesschreiben zukommen.
In Darfur herrscht seit 2003 ein Bürgerkrieg zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen und der sudanesischen Regierung in Khartum, die sich dabei auch der Hilfe der Reitermiliz Dschandschawid bedient. Die JEM gehört zu jenen Rebellengruppen, die sich nicht an den 2006 unterzeichneten Friedensvertrag halten. Die UNAMID ist mit rund 20.000 Blauhelmen und mehr als 3.700 Polizisten in Darfur vertreten und soll einerseits den brüchigen Teilfrieden überwachen und andererseits bei Wiederaufbauprojekten assistieren.
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