Erschütterung herrschte im Mai 2011 südlich von Mailand: Feig in einen Hinterhalt gelockt, wurden drei Albaner in Vigevano von einem Killerkommando mit Kalaschnikows niedergemäht. Zwei Männer im Alter von 25 und 36 Jahren starben, der dritte Albaner überlebte schwer verletzt. Schnell war den Ermittlern klar: Es handelt sich um eine Unterwelt-Fehde, denn im Auto der Opfer wurden nicht weniger als 30 Handgranaten gefunden.
Zwei der mutmaßlichen Mörder (30 und 38 Jahre alt) - ebenfalls Albaner - gingen nach wenigen Wochen der italienischen Polizei ins Netz. Der amtsbekannte Hauptverdächtige tauchte aber unter und verließ Italien.
30 Minuten vor Abschiebung schrillten Alarmglocken
Getarnt als Grieche samt falschem Pass, ging der Albaner jedoch kürzlich deutschen Behörden ins Netz. An seiner wahren Identität hatte man dort aber offenbar kein ernsthaftes Interesse - trotz internationalen Haftbefehls wurde der mutmaßliche Doppelmörder in ein Flüchtlingslager nach Tirol abgeschoben. Nach dem "Dubliner Übereinkommen" ging man davon aus, dass Österreich das erste EU-Land war, das der Illegale nach seiner Flucht betreten hatte, und dass Österreich somit auch für ihn zuständig ist.
Anders als in Deutschland blieb heimischen Beamten das wahre Ich und die kriminelle Vergangenheit des als Flüchtling getarnten Albaners nicht verborgen. Wenn es auch sehr knapp herging: Denn nur 30 Minuten vor der Abschiebung klickten für den Mann die Handschellen. Der 32-Jährige wurde auf dem Brenner den italienischen Behörden übergeben.
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