Kosmischer Kaffee

Ersten Espresso auf Raumstation ISS ausgeschenkt

Wissenschaft
04.05.2015 15:27
Die italienische Astronautin Samantha Cristoforetti hat am Sonntag auf der Internationalen Raumstation ISS den ersten Espresso aus einer speziellen Maschine ausgeschenkt. Der kosmische Kaffee könne in puncto Stärke und Aroma mit jeder Bar in Italien mithalten, sagte die 42-Jährige am Montag der russischen Agentur Tass zufolge.

Auch die drei russischen und die beiden US-Raumfahrer auf dem Außenposten der Menschheit wüssten den galaktischen Geschmack zu schätzen. Die Espresso-Maschine, die etwa die Größe einer Mikrowelle hat, war Mitte April zur ISS rund 400 Kilometer über der Erde transportiert worden. Sie ist dort auch Teil eines Experiments über das Verhalten von Flüssigkeit in Schwerelosigkeit.

Kaffeegenuss mit transparenten Beuteln
Das rund 25 Kilogramm schwere Gerät mit dem Name ISSpresso wurde von der Firma Lavazza - einem der größten Kaffeeröstern der Welt - zusammen mit dem Weltraumunternehmen Argotec sowie der italienischen Raumfahrtagentur ASI entwickelt. Statt das heiße Gebräu in die Schwerelosigkeit zu schleudern, pumpt die eigens für den Einsatz in der Schwerelosigkeit konstruierte Espresso-Maschine den Kaffee in kleine transparente Plastikbeutel (die jenen von Blutbeuteln ähneln), aus denen die ISS-Crew ihn mit einem Strohhalm trinkt.

Die Internationale Raumstation ISS (Bild: NASA)
Die Internationale Raumstation ISS

Das innovative Kapselsystem des ISSpresso ist aber auch in der Lage, einen Caffè Lungo (d.h. einen Espresso mit einer größeren Wassermenge als normal) sowie Heißgetränke wie Tees zuzubereiten, oder auch Fond für die Rehydrierung von gefriergetrockneten Lebensmitteln.

Derzeit sechs Astronauten auf der ISS
Auf dem Außenposten der Menschheit rund 400 Kilometer über der Erde arbeiten derzeit die Kosmonauten Gennadi Padalka, Michail Kornijenko und Anton Schkaplerow. Die USA sind mit den Astronauten Scott Kelly und Terry Virts vertreten, zudem ist die Italienerin Cristoforetti von der europäischen Raumfahrtagentur ESA an Bord. Drei von ihnen sollen Mitte Mai zurückkehren.

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