Vor Afrikas Küste

Felseninsel besetzt: Spanien schickt Flüchtlinge zurück

Ausland
04.09.2012 12:30
Kein Durchkommen in die "Festung Europa": Insgesamt 83 Flüchtlinge aus Afrika hatten eine kleine Insel vor der Nordküste Marokkos über das Wochenende besetzt gehalten, nun wurde das Eiland von der spanischen Polizei geräumt. Die Aktion auf der Felseninsel Tierra verlief ohne Zwischenfälle. Auch die beiden spanischen Exklaven Ceuta und Melilla waren erneut das Ziel Hunderter irregulärer Grenzgänger gewesen, die auf diese Weise auf Asyl in Spanien gehofft hatten.

In einer nächtlichen Operation brachten die Beamten die Mehrheit der Afrikaner auf das marokkanische Festland und übergaben sie der dortigen Gendarmerie. 

Die Hoffnungen der Flüchtlinge, von der Felseninsel weiter auf das spanische Festland gebracht zu werden – die beiden "autonomen Städte" Ceuta und Melilla an der Nordküste Marokkos gehören zu Spanien und sind daher immer wieder das Ziel von Flüchtlingen aus Afrika – wurden nur im Fall von zehn Minderjährigen und Frauen zumindest teilweise erfüllt. Sie wurden laut Polizei per Hubschrauber nach Melilla transportiert. 

Ausbau von Schutzzäunen und bilaterale Einigung
Seit 2005, als Hunderte Migranten aus Afrika in die spanischen Exklaven gestürmt waren, wurden die Grenzbefestigungen durch die spanische Regierung laufend verstärkt. Im aktuellen Fall einigten sich die Regierungen von Marokko und Spanien darauf, dass nur ein kleiner Teil der Flüchtlinge vorerst in Spanien bleiben darf, während die restlichen Personen nach Marokko zurückkehren müssen.

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