In einer Teamsitzung am vergangenen Donnerstag habe Ebner "aus freien Stücken" seinen Rücktritt als Generalsekretär erklärt, so Parteichef Josef Bucher. "Ich danke Christian Ebner für seinen unermüdlichen Einsatz." Ebner werde dem BZÖ als geschäftsführender Bündnisobmann von Niederösterreich erhalten bleiben.
Bucher entschied sich gegen eine Neubesetzung und für einen "erfahrenen Politiker" und "Vollprofi" wie Fauland (zweites Bild), "der das politische Geschäft beherrscht".
Von der ÖVP zum BZÖ
Christian Ebner besuchte die Handelsakademie I in Wien und studierte an der WU Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Werbung und Marktforschung sowie Wirtschafts- und Verwaltungsführung. Sein beruflicher Werdegang startete bei verschiedenen Jobs bei Unternehmensberaterfirmen sowie Investmentunternehmen, meist mit Technik-Schwerpunkt, etwa bei der ECOS Management GmbH. 2003 machte sich Ebner dann selbstständig und gründete die EbnerBiz Consulting GmbH in Wien.
Mit seinen Ansichten passte der 41-Jährige eigentlich perfekt in den rechtsliberalen Kurs der Orangen. Dies hatte er bereits davor in Leserbriefen bewiesen, in denen er sich etwa gegen einen EU-Beitritt der Türkei aussprach. Sich selbst bezeichnete er als bürgerlich und rechtsliberal - das führte auch zu seinem Engagement in der Perspektivengruppe der ÖVP und einer schwarzen Parteimitgliedschaft. Von der Volkspartei enttäuscht, fühlte er sich ab September 2009 beim BZÖ besser aufgehoben.
Unglückliche Figur bei medialen Auftritten
Parteichef Josef Bucher präsentierte ihn am 6. Mai 2010 als neuen Generalsekretär. In dieser Position arbeitete er nicht einmal eineinhalb Jahre offenbar im Hintergrund, Pressekonferenzen gab er äußerst selten. In Presseaussendungen hingegen äußerte er sich zu den unterschiedlichsten Themen - etwa Schulden-Krise, Wehrpflicht oder zum Kindergarten-Jahr. Bei medialen Auftritten attestierten dem nunmehrigen Ex-Generalsekretär Beobachter eher unglückliches Agieren - in Erinnerung ist etwa sein "ZiB 2"-Interview im Sommer, nach dem sich auch die Ablösegerüchte konkretisierten.
Ebner wurde als Nachfolger von Stefan Petzner, der das Kärntner BZÖ als geschäftsführender Landesobmann übernommen hatte, geholt. Zum Amtsantritt kündigte der Fußball-Fan "harte Arbeit" an, um die Österreicher vom Weg des BZÖ zu überzeugen. Überzeugt hat er schlussendlich aber offenbar nicht einmal die Parteifreunde.
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