Die fast bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche der Ukrainerin Olha T., die mit ihrem Mann in Venedig gelebt hatte, war am 9. Jänner 2005 neben der Autobahn bei Pirka im Bezirk Graz-Umgebung gefunden worden. Die Frau war durch mehrere wuchtige Schläge mit einem stumpfen Gegenstand auf den Kopf getötet worden. Danach hatte der Täter sie vermutlich mit Benzin übergossen und angezündet.
Das Opfer war mit einem roten Strickpullover mit Zopfmuster bekleidet. Außerdem wurden ein schwarzes Langarmshirt sowie ein schwarzer Büstenhalter mit Strasssteinchen bei der Leiche gefunden. Laut den Kriminalisten muss der Fundort der Toten nicht unbedingt der Tatort des Mordes sein.
Neue Ermittlungsoffensive brachte Durchbruch
Seit dem Auffinden der Leiche überprüften die Kriminalisten unzählige Hinweise. Doch bisher waren alle Spuren erkaltet. Eine Rekonstruktion der Gesichtszüge der Frau und die Veröffentlichung der Bilder hatten ebenfalls keinen entscheidenden Hinweis erbracht. Im Sommer 2012 ersuchte das Bundeskriminalamt in Wien Kollegen in Rom und Bratislava erneut um Recherchen, diese wurden schließlich fündig.
Ein Fingerabdruck führte zu der 1982 in der Ukraine geborenen Frau, die seit Jänner 2005 spurlos verschwunden war. Das rekonstruierte Gesicht soll ebenfalls zu jenem der vermissten Frau passen. Die nun ausgeforschte Identität des Opfers könnte bei der Suche nach seinem Mörder frischen Wind bringen. "Die neuen Erkenntnisse sind eine Bestätigung für unsere Hartnäckigkeit", so Alois Eberhart vom Landeskriminalamt Steiermark.
Auch zweites Opfer schwierig zu identifizieren
Bei der am 4. Oktober 2008 in Völkermarkt in Kärnten gefundenen Leiche dürfte es sich um die damals 49-jährige Anna T. handeln. Die Italienerin war mit vier Schüssen aus einer Pistole getötet worden, der oder die Täter versuchten, die Tote mithilfe von Benzin anzuzünden, was wegen starken Regens aber weitestgehend misslang. Trotzdem gestaltete sich die Identifizierung schwierig.
Aufgrund von Körpermerkmalen und Rekonstruktionen könne nun aber "mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden", dass es sich bei der Frau um T. handle, hieß es am Mittwoch von der Polizei. Es sei nun notwendig, auf internationaler Ebene Ermittlungen aufzunehmen, um die Identität endgültig zu klären. Die Ergebnisse der DNA-Untersuchungen stünden in beiden Fällen noch aus.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.