"Es ist bitter, in der ersten Runde auszuscheiden, aber ich habe nicht schlecht gespielt", meinte der ÖTV-Spieler nach dem Einzel-Aus gegen Cilic. Vor allem mit der Aufschlagquote von 73 Prozent war Österreichs Nummer eins zufrieden. "In Summe habe ich vier, fünf, sechs Vorhandfehler zu viel gemacht, um das Spiel zu gewinnen", erklärte der French-Open-Halbfinalist von 2010. Deren drei waren es alleine im Tiebreak des ersten Satzes. "Das hat mir das Genick gebrochen", gestand Melzer. "Im ersten Satz habe ich meine Chancen gehabt."
Nach einem Break von Cilic zum 3:1 hatte sich Melzer in den Satz zurückgekämpft, machte das Rebreak zum 4:5 und wehrte drei Satzbälle ab - um sich dann im Tiebreak selbst um seinen Lohn zu bringen. Cilic verwertete dann seinen insgesamt sechsten Satzball. Es kam noch dicker, als Cilic dem Österreicher mit einigem Glück auch noch zum Start des zweiten Durchganges den Aufschlag abnahm. "Da waren einige knappe Entscheidungen dabei", erinnerte Melzer. "Das Glück war auf seiner Seite, aber es war auch gut gespielt. Er hat verdient gewonnen."
"Da darf man sich nicht viel erlauben"
Chancen waren allerdings auch gegen den Weltranglisten-14. da. "Ich habe ein, zwei entscheidende Punkte nicht gemacht. Das rächt sich gegen so einen Spieler", sagte der Niederösterreicher. "Da darf man sich nicht viel erlauben." Von acht Duellen mit Cilic hat Melzer, derzeit die Nummer 37 der Welt, erst zwei gewonnen. Vor allem mit dem zweiten Aufschlag des Kroaten - einem unangenehmen Kick - kam Österreichs bester Tennisspieler nicht zurecht.
Dazu präsentierte sich der "heilige Rasen" in Wimbledon rutschiger als noch beim Grand-Slam-Turnier Ende Juni. Beim vorletzten Ballwechsel landete Melzer unsanft auf dem Boden, den letzten Schlag setzte er ins Out.
Im Doppel nach Marathon-Match out
An der Seite von Alexander Peya unterlag Melzer wenige Stunden später im Doppel-Achtelfinale dem spanischen Duo David Ferrer/Feliciano Lopez nach einem 2:19 Stunden dauernden Marathon-Match mit 3:6, 6:3, 9:11. Alleine der dritte Satz, in dem die Spanier ihren vierten Matchball verwerteten, dauerte 81 Minuten.
Die Enttäuschung über das Out war groß. "Das muss man erst einmal verdauen in den nächsten Tagen", erklärte Melzer. Peya konnte seine Gefühle kaum beschreiben. "Ich habe selten so eine Leere verspürt nach einem Tennis-Match", sagte der Wiener Doppel-Spezialist. "Wir haben die Big Points nicht gemacht. Das sind Dinge, wegen denen man am Abend nicht einschlafen kann."
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