Jeder dritte tödliche Unfall in Österreich wird durch Unachtsamkeit und Ablenkung verursacht. Wie eine Umfrage unter 500 Personen zeigte, greifen 64 Prozent der Lenker zum Handy, 53 Prozent lassen sich von Vorkommnissen außerhalb des Fahrzeuges ablenken und 46 Prozent bedienen nebenbei das Radio. "Wir müssen aufhören zu glauben, dass wir multitaskingfähig sind. Beim Autofahren brauchen wir vollste Konzentration", sagte Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit.
"Unfallrisiko ist zwanzigmal höher"
"Aufmerksame Lenker haben eine Reaktionszeit von einer Sekunde oder weniger. Wer während der Fahrt SMS schreibt, benötigt aber oft bis zu fünf Sekunden, um auf Gefahren zu reagieren. Das Unfallrisiko ist damit zwanzigmal höher", erklärte Thann. Um Störfaktoren zu beseitigen, empfahl Asfinag-Vorstand Klaus Schierhackl, bereits vor der Fahrt zu essen und zu trinken, das Navigationsgerät einzustellen und Telefonate zu erledigen.
Auch Verkehrsministerin Doris Bures unterstützt die Aktion "Handy weg vom Steuer". Während es in den vergangenen zwei Jahren gelungen sei, die Zahl der Verkehrsunfälle zu reduzieren, seien diese laut Verkehrsministerin heuer wieder angestiegen. "Ob man im Straßenverkehr sicher unterwegs ist, hängt von jedem einzelnen Fahrer ab", sagte sie.
Auch Erhöhung der Strafen denkbar
Bewusstseinskampagnen im Bereich der Verkehrssicherheit hätten laut Bures bisher immer zu positiven Veränderungen geführt. Sollten sich diese nicht einstellen, sei auch eine Erhöhung der Strafen bei der Nutzung von Handys am Steuer denkbar: "Pläne, die dazu führen, dass die Straßen sicherer werden, finden meine uneingeschränkte Unterstützung", sagte Bures.
Georg Willi, Verkehrssprecher der Grünen, bezeichnete den Einsatz der Verkehrsministerin für die Kampagne als "erfreulich", forderte aber zusätzliche Gesetzesverschärfungen und die Aufnahme des Handys am Steuer in das Führerschein-Vormerksystem.
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