Investition zugesagt

Kohlebergwerk in Italien: Kumpel beenden Streik

Ausland
04.09.2012 12:54
Am Montag haben mehr als 100 italienische Minenarbeiter einen tagelangen Streik beendet, bei dem sie sich in der einzigen Kohlemine Italiens in rund 370 Metern Tiefe verbarrikadiert und mittels Sprengstoff gegen die Schließung ihres Arbeitsplatzes demonstriert hatten. Die Regierung hatte unmittelbar davor die Weiterführung der Mine versprochen.

Die Kohlengrube Carbosulcis in Sardinien wurde im Zuge der Jahre unrentabel und der Betreiber des Bergwerks, die Landesregierung, kündigte vergangene Woche eine mögliche Schließung an. Daraufhin begannen die Kumpel ihren Streik. 

Dramatische Szenen bei Streik
Das Ziel ihrer verzweifelten Tat: Die italienische Regierung sollte 200 Millionen Euro für den Bergbausektor freigeben, damit das Bergwerk als unterirdische Lagerstätte für Kohlendioxid umgebaut und die Zukunft der Arbeiter gesichert werde. Während des einwöchigen Streiks kam es immer wieder zu dramatischen Szenen. Ein Kumpel versuchte vor laufenden Kameras seine Pulsadern aufzuschneiden (siehe Video in der Infobox). Kollegen konnten das Schlimmste verhindern.

Nun scheint eine vorläufige Lösung des Konflikts gefunden zu sein. Das Industrieministerium erklärte am Montag, dass das Bergwerk auf den neuesten technologischen Stand gebracht und weitergeführt werde. Als Reaktion auf diese Ankündigung beendeten die Bergleute ihren Streik, wollten aber weitere Protestaktionen nicht ausschließen. 

In Carbosulcis kam es in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder zu ähnlichen Streiks. 1995 ließen sich die Streikenden erst nach 100 Tagen besänftigen. 

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