Das war für die FPÖ-Abgeordneten Gerhard Deimek und Elmar Podgorschek Grund genug, um "die Rückholung der Goldreserven der Nationalbank nach Österreich" zu fordern. Begründung: In Krisenzeiten sei es wichtig, über etwas Wertbeständiges direkt verfügen zu können und unsere Goldreserven nicht der Europäischen Zentralbank oder anderen EU-Einrichtungen zu überlassen. Immerhin könnte es notwendig sein, angesichts der unsicheren Situation des Euro im Ernstfall ein neues Währungssystem zu begründen, und dafür müssten eben diese Goldreserven auf Knopfdruck verfügbar sein.
"Krone"-Recherchen haben nun ergeben, wie es um unseren Goldbestand tatsächlich bestellt ist: Derzeitiger Stand sind laut Nationalbank 280 Tonnen Gold - die Tonne zum Preis von 40 Millionen Euro macht insgesamt einen Marktwert von 11,2 Milliarden Euro aus. Gelagert werden die Tonnen von Gold an verschiedenen, aus Sicherheitsgründen geheim gehaltenen Plätzen: Höchst inoffiziell verlautete dazu aus informierten Kreisen, dass "natürlich ein Teil in der Nationalbank gebunkert ist". Ein weiterer, eher geringer Teil ist bei der Europäischen Zentralbank in Frankfurt.
Depots in Schweiz, England, USA
Dazu kommen Hochsicherheitsdepots in der Schweiz, in London und in den USA. Mit ein Grund, warum Tonnen unseres Goldes dort lagern: Wenn aus welchen Gründen auch immer (zum Beispiel zur Stützung der Währung) Gold verkauft wird, dann sind das jene Plätze, an denen professioneller Goldhandel stattfindet.
Geschrumpft sind unsere Goldreserven übrigens auch - und das gleich ordentlich: Am stärksten in den 90er-Jahren von 645 auf knapp über 400 Tonnen und dann wieder unter Schwarz-Blau auf etwas mehr als 300 Tonnen. Seit 2007 halten wir stabil bei 280 Tonnen.
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