McLaren-Star Lewis Hamilton hatte seine eigentlich überlegen vor Überraschungsmann Maldonado herausgefahrene Pole Position verloren, weil er mit seinem Auto nicht wie vom Reglement gefordert bis in den Parc ferme gefahren war. Das McLaren-Team hatte zu wenig Benzin eingefüllt und war dafür bitter bestraft worden. Großer Jubel herrschte dagegen bei Williams nach dem ersten Sieg seit dem 24. Oktober 2004. Damals hatte in Sao Paulo der Kolumbianer Juan Pablo Montoya noch mit BMW-Power gewonnen.
Als Dritter fuhr der Finne Kimi Räikkönen im Lotus-Renault zum zweiten Mal in Folge aufs Siegerpodium, den letzten WM-Punkt für Platz zehn holte sich Nico Hülkenberg im Force-India-Mercedes. Rekordweltmeister Michael Schumacher hatte im zweiten Mercedes nach einem Crash bereits frühzeitig Feierabend.
Alonso ging nach Start in Führung
Beim Start hatte Maldonado die Pole Position zunächst an Alonso verloren, der sich auf dem Weg zur ersten Kurve innen am Williams vorbeiquetschte. Vettel steuerte als Erster der Spitzengruppe schon in Runde acht zum ersten Reifenwechsel. Alonso stoppte in Runde zehn, Maldonado in Runde elf. Danach lag weiterhin Alonso vor dem Venezolaner.
In Runde 13 kam das vorzeitige Ende für Schumacher. Im Kampf um Platz acht krachte er beim Anbremsen ins Heck von Maldonados Teamkollegen Bruno Senna, war sich danach aber keiner Schuld bewusst. "Er zieht mir links vors Auto, ich versuche ihm auszuweichen und knalle in ihn rein. Er fährt mir auf eine Art und Weise vors Auto, die inakzeptabel ist", beschwerte sich der Kerpener. Senna hatte allerdings - wie erlaubt - nur einmal die Spur gewechselt.
Indirektes Opfer dieser Kollision wurde Vettel, der unmittelbar hinter den beiden Streithähnen bei den geschwenkten gelben Flaggen nach Meinung der Rennkommissare nicht genügend vom Gas gegangen war. Dafür kassierte er eine Durchfahrtsstrafe, die ihn in Runde 31 vom sechsten auf den neunten Platz zurückwarf.
Zu diesem Zeitpunkt lag Maldonado in Führung, nachdem er nach seinem zweiten Stopp in Runde 24 vor Alonso gespült worden war. Sein Vorsprung betrug zwischenzeitlich sieben Sekunden, schrumpfte danach aber wieder rapide. Maldonado ging daraufhin in Runde 41 zum dritten Mal an die Box, allerdings verlor er durch ein Problem beim Reifenwechsel einige Sekunden.
Alonso stoppte in Runde 43, schaffte es aber nicht, Maldonados schwächeren Stopp auszunutzen, und kam hinter ihm wieder auf die Strecke. In Führung lag zu diesem Zeitpunkt Räikkönen, der erst zweimal gestoppt hatte. Beim Überholen des "Iceman" verlor Maldonado aber mehr Zeit als Alonso, der dadurch deutlich näher herankam. In der Schlussphase blies der Spanier dann zur Attacke, die aber verpuffte.
Strafe für Schumacher
Schumacher ist für seine Kollision mit dem Brasilianer Senna bestraft worden. Der 43-jährige Deutsche wird als Verursacher des Unfalls in der Startaufstellung für das nächste Rennen in zwei Wochen in Monaco um fünf Startplätze zurückversetzt, wie die FIA am späten Nachmittag bekannt gab.
Das Ergebnis:
Rang | Fahrer | Team | Zeit |
1 | Pastor Maldonado | Williams | Sieger |
2 | Fernando Alonso | Ferrari | +3.1 Sek. |
3 | Kimi Räikkönen | Lotus | +3.8 |
4 | Romain Grosjean | Lotus | +14.7 |
5 | Kamui Kobayashi | Sauber | +64.6 |
6 | Sebastian Vettel | Red Bull | +67.5 |
7 | Nico Rosberg | Mercedes | +77.9 |
8 | Lewis Hamilton | McLaren | +78.1 |
9 | Jenson Button | McLaren | +85.2 |
10 | Nico Hulkenberg | Force India | +1 Runde |
11 | Mark Webber | Red Bull | +1 |
12 | Jean-Eric Vergne | STR-Ferrari | +1 |
13 | Daniel Ricciardo | STR-Ferrari | +1 |
14 | Paul di Resta | Force India | +1 |
15 | Felipe Massa | Ferrari | +1 |
16 | Heikki Kovalainen | Caterham | +1 |
17 | Vitaly Petrov | Caterham | +1 |
18 | Timo Glock | Marussia | +2 Runden |
19 | Pedro de la Rosa | HRT | +3 |
Aus | Sergio Perez | Sauber-Ferrari | |
Aus | Charles Pic | Marussia | |
Aus | Narain Karthikeyan | HRT- | |
Aus | Bruno Senna | Williams | |
Aus | Michael Schumacher | Mercedes |
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