3.000 Obdachlose

Mehrere Nachbeben sowie Unwetter in Norditalien

Ausland
21.05.2012 08:34
Nach dem schweren Erdbeben in der norditalienischen Region Emilia Romagna am Sonntag mit sieben Todesopfern und über 50 Verletzten haben etwa 3.000 Menschen die Nacht zum Montag in Notunterkünften oder bei Freunden und Verwandten verbringen müssen. Wegen heftigen Regens und starken Nachstößen in den Provinzen Modena und Ferrara erlebten die meisten von ihnen schlaflose Stunden.

Der Regen erschwerte die Arbeit der Rettungsmannschaften, die die Stabilität der vom Erdbeben betroffenen Gebäude überprüfen mussten. Nach einem schweren Nachbeben am Sonntag mit der Stärke 5,0 meldeten die Behörden in der Nacht erneut mehrere Nachstöße. Die schwersten davon erreichten eine Stärke von 3,7. Das Gefängnis von Ferrara wurde vorsorglich evakuiert.

7 Tote, 3.000 Menschen obdachlos
Am frühen Sonntagmorgen hatte ein Beben der Stärke 6,0 die Region erschüttert. Das Epizentrum des Bebens lag in Sant'Agostino in der Provinz Ferrara. Vom Erdstoß besonders betroffen waren Modena, Ferrara, Bologna und Mantua.

Mindestens sieben Menschen kamen ums Leben. Vier Arbeiter starben in den Trümmern ihrer Betriebe. Eine 102 Jahre alte Frau wurde in ihrer Wohnung von Teilen der herunterfallenden Decke erschlagen. Eine 86-Jährige erlitt einen Schlaganfall und eine 37-jährige Deutsche, die sich aus beruflichen Gründen in Sant'Alberto di San Pietro in Casale in der Region von Bologna aufhielt, bekam Medienberichten zufolge nach dem Erdbeben Atemprobleme und starb.

Das italienische Fernsehen berichtete von mehr als 50 Verletzten. Nach ersten Schätzungen wurden mindestens 3.000 Menschen obdachlos, rund 2.500 in der Provinz Modena und 500 in der ebenfalls stark betroffenen Provinz Ferrara mit der gleichnamigen Renaissancestadt, die zum Weltkulturerbe gehört. Der Zivilschutz stellte in Sporthallen und Schulen 4.500 Bettplätze zur Verfügung. An vielen historischen Gebäuden entstanden schwere Schäden.

Erinnerungen an Drama von L'Aquila
Das Beben war etwa so stark wie das von L'Aquila, das am 6. April 2009 die Stadt in den Abruzzen erschüttert und 300 Todesofer forderte. Regierungschef Mario Monti sagte den nunmehrigen Opfern Hilfe zu. "In diesen Momenten fühlt das ganze Land mit denen, die leiden", sagte Monti.

Wegen des Bebens und des Bombenanschlags auf eine Berufsschule im süditalienischen Brindisi, bei dem am Wochenende eine 16-Jährige getötet worden war, verließ der Premier vorzeitig den NATO-Gipfel in Chicago und reiste nach Italien zurück.

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