In der Tullnerfelder Pfarre versteht man die Welt nicht mehr. Da ein Elternpaar gegen "Religion im Musikunterricht" protestiert hatte, durften keine Erstkommunionslieder mehr gesungen werden. Deshalb mussten die Eltern aller übrigen Zweitklässler ihre Kinder außertourlich zur Probe bringen. "Viele von uns sind berufstätig. Der Zusatztermin ist ein Riesenproblem", so ein verärgerter Vater.
Hintergrund: Damit das Maifest musikalisch gelingt, werden aus Tradition am Ende der Musikstunde Erstkommunionslieder gesungen. Kaum erfuhren die Eltern eines Mädchens, das ohne Glaubensbekenntnis ist, davon, starteten sie einen "Kreuzzug" gegen die religiösen Lieder - "das ist Diskriminierung".
Alle übrigen Eltern, die nicht verstehen konnten, dass eine Proteststimme allein zählt, wandten sich in ihrem Zorn an Landeshauptmann Erwin Pröll. Dessen amtsführender Landesschulratspräsident Helm stellte klar: "Es ist zweifellos im Sinne schulrechtlicher Bestimmungen, im Gesamtunterricht der Volksschule ein Liedergut einzuüben, welches auch einen religiösen Bezug hat."
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