Bastion gefallen
Nach 900 Jahren: Venedig hat seine erste “Gondoliera”
Giorgia Boscolo darf nach der bestandenen Prüfung aber vorerst nur als zweiter Gondoliere im Boot - sozusagen als "Kopilot" - rudern. Ihr weiteres Ziel ist es allerdings, eine der limitierten und heißbegehrten Lizenzen zu erhalten, die in den Händen von 425 Kollegen liegen, berichtete die venezianische Zeitung "Il Gazzettino di Venezia" am Freitag.
Stolzer Vater verweigerte die Unterstützung
Giorgias Vater Dante ist ebenfalls Gondoliere, hat aber die Ambitionen seiner Tochter nicht unterstützt: "Ich bin stolz auf sie, bleibe aber der Ansicht, dass der Gondoliere-Beruf für eine Frau ungeeignet ist." Die neue Gondoliera strahlt hingegen vor Glück. "Ich kann es noch nicht fassen. Vor drei Jahren hatte ich die Aufnahmeprüfung versucht, war aber gescheitert. Jetzt bin ich sehr froh, dass ich meinen Traum verwirklichen kann. Ich hoffe, dass ich bald Kolleginnen haben werde", so Giorgia Boscolo.
Der Streit um die Berufszulassung hat durchaus auch materielle Gründe: Bis zu 5.000 Euro verdienen die Männer in den traditionellen Matrosenhemden in der Hochsaison pro Monat. Über 400 Gondolieri befahren mit ihren schwarzen Barken die venezianischen Kanäle - eine 50-Minuten-Tour kostet über 70 Euro.
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