"Da waren seit langer Zeit viele Schutzengerln beschäftigt", meint nach der Untersuchung der sprengstoffkundige Polizist Kurt Schneider von der Hörschinger Flughafenpolizei.
Die ersten Todesopfer hätte es wohl schon geben können, als die Sprenggranate vor mindestens 69 Jahren abgefeuert worden war. Sie dürfte aber als Blindgänger in einem Baum stecken geblieben sein - und explodierte auch nicht, als der Baum gefällt, später in handliche 30-Zentimeter-Stücke zerschnitten und letztlich zu einem Verkaufsmarkt transportiert wurde.
22-Jährige: "Es gab einen lauten Knall"
Die Gmundner Verkäuferin Andrijana Mitrovic kaufte den Schwedenofen und eine Palette Brennholz vor etwa zwei Monaten in einem Baumarkt und kam ebenfalls explosionsfrei nach Hause.
Am ersten Adventsonntag heizte sie dann den Kaminofen in ihrer Wohnung im zweiten Stock eines Mehrparteienhauses ein.
"Augenblicke später gab's einen lauten Knall, die gläserne Ofentür ist einen Meter ins Zimmer geflogen. Im Ofen hab' ich dann eine acht Zentimeter lange und zwei Zentimeter breite Granate, die in einem Holzscheit steckte, entdeckt und die Polizei gerufen", erzählt die junge Frau.
"Hätte ein Todesopfer geben können"
Chefinspektor Schneider identifizierte das Relikt als Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg. "Bei der thermischen Reaktion im Ofen ist nur der Zünder explodiert - aus unerklärlichen Gründen zum Glück aber nicht das TNT in der Granate selbst. Denn da hätte es dann enormen Sachschaden und höchstwahrscheinlich auch ein Todesopfer gegeben", warnt der Experte vor der anhaltenden Gefährlichkeit solcher Kriegsrelikte.
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