Hohe Rundfunk-Gagen

ORF-Betriebsräte blockieren: Kaum Reformen möglich

Österreich
21.12.2013 14:24
"Das sind schreckliche Zahlen", kommentierten Mitglieder der ORF-Führung inoffiziell das aktuelle Rechnungshofdossier über die Rundfunk-Gagen. Und ebenso inoffiziell heißt es: Solange 90 Betriebsräte jede Reform blockieren können, ändert sich kaum etwas. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz wird unter diesen Umständen kaum große Reformen umsetzen können.

Der Ruf des Küniglbergs als Olymp der Gagen-Götter wird von aktuellen Rechnungshof-Daten eher nicht entkräftet: Der "Einkommensbericht 2012" beziffert das Durchschnittsgehalt der 3.179 ORF-Angestellten mit monatlich 5.607 Euro brutto. Besonders auffallend: die Gagen der ORF-Landesdirektoren.

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Hohe Gagen und Abfertigungen
Auf Seite 193 des Rechnungshofberichts finden sich in den Tabellen die für alle Gebührenzahler interessanten Fakten: Etwa jene, dass jedes der 14 ORF-Vorstandsmitglieder ein durchschnittliches Jahresgehalt von 254.100 Euro bezieht und somit auf einen Monatsbezug von 18.150 Euro (14-mal) kommt.

Wie auch "Der Standard" schreibt, kämen die Direktoren der ORF-Landesstudios auf bis zu 200.000 Euro im Jahr oder auf monatlich 14.285,71 Euro brutto. Zusätzlich fallen die hohen Abfertigungszahlungen an die eben in Pension geschickten Landesdirektoren auf: An die vier Ex-ORF-Manager wurden zum Abschied durchschnittlich je 416.600 Euro überwiesen.

Weitere Zahlen: Mit monatlich je 12.114,30 Euro (14-mal) werden die zwei GIS-Geschäftsführer entlohnt, die für das Eintreiben der ORF-Gebühren verantwortlich sind. Mit einem Monatssalär von 18.950 Euro brutto liegt der oberste Werbezeit-Vermarkter der "ORF Enterprise" sogar noch weit vor einem bekannten "ZiB 2"-Moderator.

ORF-Management beklagt "Altlasten aus Bacher-Ära"
Über diese hohen Personalkosten ist man auch im ORF-Management keinesfalls erfreut. Viele "Altlasten aus der Ära Bacher" würden noch immer durchschlagen: "Die Jungen leiden unter den überdimensionierten Bezügen der Alten."

In der ORF-Zentrale betont man aber auch, dass ein neuer Kollektivvertrag verhandelt wird. "Längerfristig ist eine Besserung in Sicht." Zur Kassa gebeten wird der Gebührenzahler: Etwa mit dem Zwangstausch von digitalen Sat-Karten (um 14,90 Euro), der bereits seit Monaten für Wirbel sorgt.

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