Böses über Indien
Pakistans Medien mit WikiLeaks-Fälschung genarrt
Laut den gefälschten Depeschen hätten US-Diplomaten indische Spitzenmilitärs als inkompetent beschrieben und von einem Völkermord im indischen Teil Kaschmirs gesprochen. Sie hätten außerdem indische Unterstützung für Aufständische in Pakistan belegt, die der pakistanische Geheimdienst ISI der Regierung in Neu Delhi immer wieder vorwirft.
Die Zeitungen hatten diese Informationen von der pakistanischen Nachrichtenagentur "Online" bezogen und offenbar ohne Überprüfung übernommen. Der "Guardian" - die Zeitung bekam von Assange exklusiv Zugang zu allen "Cablegate"-Dokumente - berichtete anschließend, dass sich in den WikiLeaks-Daten keine derartigen Botschaften von US-Diplomaten finden. Laut "Guardian" ist es der erste Fall, in dem WikiLeaks für Propaganda-Zwecke genützt wird.
Ursprung der Falschmeldung unklar
Am Freitag entschuldigte sich "The Express Tribune" bereits bei ihren Lesern für die Fehlinformation. Die pakistanische Zeitung "The News" griff die Nachrichtenagentur scharf an, da sie die Informationen anscheinend nicht überprüft hatte. Auf Nachfrage habe auch "Online" nicht erklären können, wo die Geschichte ihren Ursprung gehabt habe. "The News" deutete den Verdacht an, der Bericht könne von "bestimmten Nachrichtendiensten" lanciert worden sein.
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