Kidnapper tot
Blutiges Ende bei Supermarkt-Geiseldrama
Der Bewaffnete in dem Supermarkt nahe der Porte de Vincennes hatte mehrere Menschen - darunter auch Kinder - in seiner Gewalt. Es wird vermutet, dass es sich dabei um denselben Mann handelte, der am Donnerstag südlich von Paris eine Polizistin erschossen hatte. Mit der Geiselnahme am Freitag wollte er erreichen, dass die Kouachi-Brüder freies Geleit bekommen - inzwischen sind die Männer tot.
Geiselnehmer: "Ihr wisst, wer ich bin"
Der mit Sturmgewehren bewaffnete Mann hatte laut französischen Medien beim Betreten des Ladens gerufen: "Ihr wisst, wer ich bin!" Das Gebiet um das jüdische Geschäft wurde abgeriegelt, Schulkinder in der Gegend durften die Gebäude nicht verlassen. Die Stadtautobahn wurde an der Porte de Vincennes in beide Richtungen gesperrt.
Geiselnehmer unterlief schwerer Fehler
Französische Medien berichteten Stunden nach Ende des Geiseldramas in Paris, dass Coulibaly ein schwerer Fehler unterlaufen sei. So habe der Geiselnehmer nach einem Telefonat mit einem Bekannten nicht richtig aufgelegt. Der Polizei sei es so gelungen, über einen längeren Zeitraum die Situation im Inneren des Supermarkts live mitzuhören. Dadurch wussten die Beamten genau, was der Attentäter vorhatte. Sie entschlossen sich laut der Agentur AFP um kurz nach 17 Uhr zum Zugriff, als sich der Geiselnehmer etwas entspannte. Der Sender BMFTV berichtete, der Angriff begann, als Coulibaly Gebete sprach.
Zusammenhang mit "Charlie Hebdo"-Anschlag
Zwischen dem tödlichen Angriff auf die Polizistin Donnerstag früh in Montrouge am südlichen Stadtrand von Paris und dem islamistischen Anschlag auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" am Mittwoch in Paris sehen die Ermittler seit Freitag einen Zusammenhang. Es gebe eine "Verbindung" zwischen den Tätern der beiden Angriffe, sagten Polizeivertreter.
Das französische Magazin "Le Point" berichtete, alle drei Attentäter gehörten derselben radikalislamischen Gruppierung an. Konkret soll es sich dabei um das nach einem Park im 19. Pariser Bezirk benannte "Buttes-Chaumont-Netzwerk" handeln. Dieses schickte in der Vergangenheit auch immer wieder Kämpfer nach Syrien und in den Irak.
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