Euro-Schutzschirm

Pröll drängt auf Allianz der starken Euro-Länder

Österreich
15.01.2011 19:28
Einen strategischen Zusammenschluss der wirtschaftlich stabilen Euro-Länder strebt jetzt Finanzminister Josef Pröll an. Jene Staaten, die über beste Bonität (Triple-A) verfügen, sollen gemeinsam über den effizienten Geldmitteleinsatz der EU-Nettozahler in der Währungsunion beraten.

Das Fass zum Überlaufen gebracht hat die Forderung des aus dem Euro-Krisenland Portugal stammenden EU-Kommissionspräsidenten Jose Manuel Barroso. Der hatte eine Ausweitung des Euro-Rettungsschirms verlangt. Darauf reagiert Finanzminister Pröll jetzt im "Krone"-Gespräch überraschend scharf: "Es kann nicht sein, dass immer nur mehr Geld gefordert wird und wir die Zahlmeister sein sollen."

Pröll will mehr Kontrolle über den europäischen Haushalt. "Bevor wir schon wieder über mehr Mittel diskutieren, muss dafür gesorgt werden, dass der bestehende Schutzschirm effizienter eingesetzt wird und die Empfängerländer ihre Hausaufgaben machen."

Der Finanzminister will daher das Gespräch zu seinen europäischen Amtskollegen mit weitgehend stabiler Finanzlage (Deutschland, Frankreich, Luxemburg und Niederlande) suchen. Ziel sei es, "eine Allianz der starken Euro-Länder zu schmieden", so Pröll.

von Claus Pándi, Kronen Zeitung

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