"Nur" 270 km/h
Hurrikan “Patricia” in Mexiko stark abgeschwächt
Wenige Stunden vor Erreichen der mexikanischen Pazifikküste waren Windgeschwindigkeiten von bis zu 325 Stundenkilometern registriert worden. Damit war "Patricia" noch stärker als der Supertaifun "Haiyan", durch den im November 2013 auf den Philippinen 7350 Menschen ums Leben kamen. Als das Auge des Wirbelsturms gegen 18.15 Uhr Ortszeit in Mexiko auf Land traf, wurden 270 Stundenkilometer gemessen, sechs Stunden später waren es noch 155 Stundenkilometer. Auf der sogenannten Saffir-Simpson-Skala für Hurrikane ist 5 die höchste Warnstufe, mittlerweile rangiert "Patricia" auf Stufe 2.
Das Auge des Hurrikan hatte einen Durchmesser von neun Kilometer und zog mit einer Geschwindigkeit von 24 Kilometer pro Stunde in nord-nordöstlicher Richtung ins Landesinnere. Schwere Schäden aus den Teilstaaten Jalisco, Colima, Nayarit wurden zunächst nicht gemeldet, wie Zivilschutzchef Luis Felipe Puente sagte. Tausende Menschen suchten Schutz in Notunterkünften oder im Landesinneren. Die Regierung verlegte zahlreiche Soldaten und Polizisten ins Gefahrengebiet. Im ganzen Land wurden Sammelstellen für Sachspenden und Lebensmittel eingerichtet.
USA boten Hilfe an
Die Vereinigten Staaten boten dem Nachbarland Mexiko angesichts des Supersturms Hilfe an. "Unsere Gedanken sind bei dem mexikanischen Volk. Katastrophenexperten von USAID (Entwicklungshilfe-Agentur) sind vor Ort und bereit zu helfen", schrieb US-Präsident Barack Obama auf Twitter.
Die mexikanischen Behörden riefen die Bevölkerung auf, Schutz in Notunterkünften zu suchen. "Ein Hurrikan der Kategorie 5 kann Autos in die Luft heben und Menschen von der Straße fegen", sagte der Leiter des Wetterdienstes, Roberto Ramirez de la Parra.
Tausende Urlauber in Sicherheit gebracht
Im Ferienort Puerto Vallarta wurden rund 28.000 Touristen in Sicherheit gebracht, wie der Tourismusminister des Teilstaates Jalisco, Enrique Ramos, der Zeitung "Excelsior" sagte. Der Großteil sei in Notunterkünften untergebracht worden. Rund 1.200 Urlauber wurden demnach in die Provinzhauptstadt Guadalajara gebracht.
Auch die Bewohner und Geschäftsleute der Region trafen Vorsorge und verkleideten die Fenster ihrer Häuser mit Holzplatten. Zivilschutzchef Puente rief die Bevölkerung auf, lose Gegenstände zu sichern, die "sich in Geschosse verwandeln könnten".
Überflutungen nach wie vor möglich
Der Wetterdienst warnte vor einem Anstieg des Wasserspiegels, der zu starken Überflutungen führen könnte. In mehreren Teilstaaten wurde mit Niederschlägen von bis zu 500 Millimetern und Erdrutschen gerechnet.
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