In Russland ist der Gasverbrauch zuletzt wegen der extremen Kälte von bis zu minus 35 Grad auf einen Rekordwert von zwei Milliarden Kubikmetern pro Tag gestiegen. In Österreich stammen 47 Prozent des jährlichen Verbrauchs von rund neun Milliarden Kubikmetern Gas aus Russland.
Mitterlehner: "Könnten Totalausfall vier Monate verkraften"
In Österreich sei die Versorgung jedoch trotz des Lieferausfalls gesichert, betonten OMV und Mitterlehner. "Es gibt keinerlei Probleme bei der Gasversorgung. Mit den in mehreren Speichern eingelagerten Gasmengen könnte Österreich sogar bei einem totalen Lieferstopp für vier Monate versorgt werden", beruhigte der Minister. Das Ministerium sei laufend mit Vertretern von Gaswirtschaft und Regelzonenbetreiber in Kontakt, um auf weitere Veränderungen reagieren zu können.
Ausfälle in Italien, Tschechien, Ungarn, Polen und Slowakei
In Italien kommen indessen laut der Nachrichtenagentur Interfax derzeit um 20 Prozent weniger Gas aus Russland an. Ähnliche Vorwürfe kamen auch aus Tschechien, Ungarn, Polen und der Slowakei, wie die Moskauer Wirtschaftszeitung "Wedomosti" schrieb. Bereits zuvor hatten Medien berichtet, der russische Energieriese liefere weniger Gas als vereinbart, um die höhere Nachfrage auf dem heimischen Markt zu bedienen.
Gazprom weist Vorwürfe zurück
Der russische Monopolist Gazprom zeigte sich am Donnerstag erstaunt über die Lieferausfälle und wies alle Vorwürfe von sich. "Mitten in einem harten Winter in Russland und Europa hat unser Unternehmen die maximalen Gaslieferungen nicht nur in europäische Länder erhöht", sagte Gazprom-Vize Alexander Medwedew nach Konzernangaben. Allein aus seinen europäischen Speichern pumpte der Gazprom-Konzern in der letzten Woche fast 300 Prozent mehr Gas als sonst, beteuerte auch Russlands Präsident Dmitri Medwedew.
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