Arbeiten begonnen
Öl wird jetzt endlich aus “Costa”-Wrack abgepumpt
Die "Costa Concordia" hat rund 2.400 Tonnen Treibstoff an Bord. Beim Beginnen des Abpumpens war die See am Sonntag ruhig.
Unterdessen drückte Italiens Präsident Giorgio Napolitano bei einem Gedenkgottesdienst in Rom sein tiefes Bedauern über das Unglück aus. "Es war eine Tragödie", sagte er am Sonntag. Der Staatschef sicherte den Angehörigen der Opfer seine Solidarität zu und lobte die Arbeit von Rettern und Tauchern. Diese hätten alles getan, um Überlebende zu retten sowie Tote zu bergen.
"Die Wahrheit muss ans Licht kommen"
Kardinal Angelo Bagnasco mahnte, noch müsse die ganze Wahrheit über das Unglück ans Licht kommen und der Gerechtigkeit genüge getan werden. "Das ist notwendig, um die Wunden zu heilen und das Vertrauen wiederherzustellen." Bagnasco, der Vorsitzender der italienischen Bischofskonferenz ist, dankte sowohl den Rettern als auch den Einwohnern der Insel Giglio, die nach dem Unglück Überlebende bei sich aufgenommen hatten. "In ihnen erkennen wir die tiefe Seele unserer Nation, die reich an Intelligenz und Herz ist."
Die "Costa Concordia" war am 13. Jänner mit mehr als 4.200 Menschen an Bord, darunter 77 Österreicher, vor Giglio auf einen Felsen geprallt und gekentert. Bisher wurden 17 Leichen geborgen. 15 Menschen werden noch vermisst. Kapitän Francesco Schettino steht unter Hausarrest. Dem 52-Jährigen werden unter anderem mehrfache fahrlässige Tötung und Verlassen des Schiffes während der nächtlichen Evakuierung vorgeworfen (siehe Infobox).
Reederei Costa Crociere bangt um ihre Zukunft
Die italienische Reederei Costa Crociere, Betreiberin des Schiffs, bangt mittlerweile um ihre Zukunft. Nach der Katastrophe habe die Gesellschaft einen 35-prozentigen Rückgang bei der Reservierung neuer Kreuzfahrten gemeldet. "Wenn die Costa nicht als Gesellschaft pleitegeht, könnte sie als Marke bankrottgehen. Unsere Marke ist zerstört worden", klagte Costas Geschäftsführer Pierluigi Foschi im Interview mit der Turiner Tageszeitung "La Stampa" (Sonntagsausgabe).
Foschi machte Schiffskapitän Francesco Schettino für das Unglück verantwortlich: "Er wird von Beweisen belastet, vor denen jeder erschaudern würde. Es ist unbestreitbar, dass ein menschlicher Fehler diese Katastrophe verursacht hat."
Foschi weiter: "Die Katastrophe der Concordia muss als Lehre für die Zukunft dienen. Bald wird es Änderungen im elektronischen Bordsystem geben. Auch bei dem Rettungstraining wird es Neuerungen geben."
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.