7,4 auf Richterskala

Rund 50 Tote bei starkem Erdbeben in Guatemala

Ausland
08.11.2012 14:39
Bei einem schweren Erdbeben vor der Küste Guatemalas sind am Mittwoch rund 50 Menschen ums Leben gekommen. Wie Staatschef Otto Perez Molina mitteilte, gebe es auch noch zahlreiche Vermisste. Das Beben der Stärke 7,4 hat zudem vor allem durch einstürzende Häuser Hunderte Verletzte gefordert. Die Erschütterungen waren auch in Mexiko-Stadt und in San Salvador, der Hauptstadt von El Salvador, zu spüren.

Präsident Perez, der das Katastrophengebiet im Südwesten des zentralamerikanischen Landes besuchte, rief die höchste Alarmstufe für ganz Guatemala aus und versetzte die Streitkräfte in Alarmbereitschaft. Das Pazifische Tsunami-Warnzentrum teilte in der Nacht auf Donnerstag mit, es bestehe die Gefahr eines örtlichen Tsunamis in der Umgebung des Zentrums des Bebens. Eine Warnung für die Region wurde jedoch nicht herausgegeben.

Epizentrum 41,6 Kilometer unter Wasser
Der Erdstoß hatte sich laut der US-Erdbebenwarte USGS am Mittwochvormittag Ortszeit unter dem Meer in einer Tiefe von 41,6 Kilometern ereignet und einen Wert von 7,4 auf der Richterskala erreicht. Das Epizentrum lag demnach 24 Kilometer südwestlich der guatemaltekischen Stadt Champerico und 163 Kilometer südwestlich von Guatemala-Stadt. Guatemalas seismologisches Institut zählte 29 Nachbeben der Stärke 4,2 bis 4,6.

In San Pedro Sacatepequez, El Recuerdo, San Francisco, Concepcion Chiquirichapa, Quetzaltenango, El Quetzal und anderen Orten stürzten zahlreiche Häuser ein oder wurden beschädigt. Viele Häuser in ländlichen Bereichen Guatemalas sind noch aus Lehm gebaut.

Regionen teils ohne Strom und Trinkwasser
Ein großes Problem stelle laut Regierungsangaben die Stromversorgung in den betroffenen Gebieten dar. Zeitweise seien 73.000 Haushalte ohne Strom gewesen, derzeit seien es noch 16.000, hieß es am Donnerstagnachmittag. In einigen Regionen herrsche zudem Trinkwassermangel.

Die Lage sei aber "unter Kontrolle", hieß es. Zum Gedenken an die Opfer solle es nun eine dreitägige Staatstrauer geben. Perez kündigte außerdem die Verteilung von 23 Tonnen Hilfsgütern an. Bei Bedarf stünden mehrere Länder der Region mit ihrer Hilfe bereit.

Schwerstes Beben seit 1976
Es handle sich um das schwerste Erdbeben in Guatemala seit 1976, sagte der Präsident. Bei einem Beben der Stärke 7,5 waren in dem zentralamerikanischen Land im Februar 1976 23.000 Menschen ums Leben gekommen und 77.000 weitere verletzt worden. Etwa 1,2 Millionen Einwohner wurden obdachlos.

In ganz Zentralamerika gibt es eine verstärkte seismische Aktivität. Guatemala befindet sich am Zusammenstoß von drei Kontinentalplatten - der Cocosplatte, der karibischen Platte und der nordamerikanischen Platte.

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