Die US-Ratingagentur Moody's hatte dagegen die Bewertung der deutschen Bonität auf den Prüfstand gestellt und den Ausblick für die Bundesrepublik auf "negativ" gesetzt. In den nächsten Monaten wird der S&P-Konkurrent aufgrund der weiteren Entwicklung entscheiden, ob er Deutschland die Spitzenbonität aberkennen soll - wegen der unsicheren Aussichten in der Schuldenkrise.
Die Warnschüsse von Moody's hatten sich auch gegen deutsche Bundesländer gerichtet, mehrere Banken und Staatsunternehmen sowie den Eurorettungsfonds EFSF, der bisher ebenfalls eine Spitzennote hält. EU-Justizkommissarin Viviane Reding kritisierte daraufhin: "Es ist doch interessant, dass immer dann, wenn sich die haushaltspolitische Lage in den USA verschlechtert, bestimmte Rating-Agenturen Europa ins Rampenlicht rücken." Standard & Poor's dagegen hält am "stabilen" Ausblick für Deutschland fest.
Auch bei Spanien nicht einig
Doch nicht nur bei Deutschland sind S&P und Moody's nicht einig. Am Mittwoch bestätigte S&P die "BBB+/A-2"-Note für Spaniens Kreditwürdigkeit. Wegen der Entschlossenheit des Landes, Wirtschaftsreformen umzusetzen, bleibe das Rating mit Ausblick "negativ" gleich, teilte die Agentur am Mittwoch mit.
Mitte Juni hatte Moody's Spanien um drei Stufen herabgestuft und dies mit den Hilfen für die Banken begründet. Die Agentur fürchtete, dass dies die Schulden des Landes weiter erhöhen könnte.
Das Basisszenario für die viertgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone sei, dass das Land weiter von seinen EU-Partnern und der Europäischen Zentralbank unterstützt werde, erklärte S&P. Der Erfolg Spaniens werde zu einem großen Teil davon abhängen, ob die EU-Partner entschlossen gegen den Druck der Finanzmärkte vorgehen.
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