Für ihre Meta-Studie haben Huseyin Naci von der London School of Business and Finance und John Ioannidis von der renommierten Harvard University klinische Daten zum Effekt von Bewegung und Sport auf die Sterblichkeit bei Erkrankungen der Herzkranzgefäße, Herzversagen, Schlaganfall sowie Prädiabetes (einer frühen Form der Zuckerkrankheit) von insgesamt 339.274 Patienten analysiert.
Dabei zeigte sich, dass medikamentöse Behandlung zwar vor einem frühzeitigen Tod durch besagte Krankheiten schütze, dass sie aber nicht besser wirke als gezielte Bewegung. Bei Erkrankungen der Herzkranzgefäße sei Sport ähnlich effektiv wie Medikamente, bei Schlaganfall-Patienten habe regelmäßige Bewegung deren Wirkung sogar übertroffen, so die Forscher.
Vor allem in jenen Fällen, in denen Medikamente nur von bescheidenem Nutzen sind, sollte den Patienten bewusst gemacht werden, welche positiven Auswirkungen Bewegung auf ihren körperlichen Zustand habe, schreiben Naci und Ioannidis im "British Medical Journal". Körperliche Aktivität solle viel mehr als bislang als Alternative und/oder neben der der medikamentösen Behandlung in Betracht gezogen werden, so die Wissenschaftler.
Noch sei das allerdings schwierig, da es kaum belastbare Daten zu Art und Dauer des Sports bei verschiedenen Erkrankungen gebe. Ärzte würden sich daher schwertun, Bewegung statt Medikamenten zu verordnen. Weitere Untersuchungen zur richtigen "Dosis" Sport seien daher dringen nötig, so die Wissenschaftler.
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