Der Frächterprotest gegen die Sparpläne der italienischen Regierung sorgt derzeit für chaotische Zustände. Bereits seit Anfang der Woche blockieren in Italien aufgebrachte Fernfahrer mit quer gestellten Fahrzeugen vor Mautstationen wichtige Knotenpunkte auf dem Autobahnnetz und protestieren damit gegen hohe Benzinpreise, zunehmende Mautgebühren und Versicherungsbeiträge. Kilometerlange Staus sind die Folge.
Attacke nach Verlassen der Fähre in Neapel
Auch ausländische Lkw-Lenker, die sich dem Protest nicht anschließen, werden immer wieder von ihren italienischen Kollegen an der Weiterfahrt gehindert. Die 30-jährige Tamara S. aus Leutasch hatte in Sizilien mit ihrem Laster - er trägt den italienischen Spitznamen "Diavolo nero" ("schwarzer Teufel", Anm.) -, eine Ladung Paradeiser aufgenommen. Dann ging es zunächst per Schiff weiter. Doch kurz nach Verlassen der Fähre in Neapel bekam die Tirolerin den Zorn der Streikenden am eigenen Leib zu spüren. Sie wurde tätlich angegriffen und verletzt, drei Reifen am Lkw wurden aufgeschlitzt.
Polizei sah tatenlos zu
"Die Polizei hat die Taten beobachtet, ist aber nicht eingeschritten. Nicht einmal die Daten der vier Italiener wurden aufgenommen", ist Walter T. erzürnt. Auch in der Tatsache, dass die beiden Leutascher dann während der Streik-Blockade mehr als 24 Stunden ohne Verpflegung auskommen mussten, sieht der Lkw-Fahrer "unmenschliche Zustände".
Am Montag gegen 8.30 Uhr dann aber die Erleichterung: Die Polizei konnte zumindest für ein paar Stunden die Sperre bei Neapel aufheben. Das Paar konnte die Heimreise antreten.
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