Denn ebenso wie die "Kleine Nachtmusik" oder der "Türkische Marsch" gehört die A-Dur-Sonate (Köchelverzeichnis 331) zu den bekanntesten Melodien des Salzburger Musikgenies. Hintergrund des Sensationsfundes: Die sorgsame archivarische Arbeit des Ungarn. Schon seit fünf Jahren durchstöbert der Autograph-Experte die dunkelsten Ecken der Szechenyi-Bibliothek und stieß so völlig unerwartet auf die Komposition, die der "große Wolferl" mit 27 Jahren verfasst hatte.
Weg der Handschriften bleibt wohl ein Kulturkrimi
Schließlich war Mozart, der ein Jahr zuvor seine Constanze geheiratet hatte, selbst nie in Ungarn. Wie die Unterlagen nach Budapest gekommen sind, wird wohl ein Kriminalrätsel der Kulturwelt bleiben. Fest steht, dass die Originalblätter kleine, nur fürs geübte Ohr hörbare Modifikationen mancher Noten und Tempi beinhalten. Bei der Präsentation des wiedergefundenen Kulturschatzes spielte Ungarns Starpianist Zoltan Kocsis die Sonate bereits mit den historischen Modifikationen.
Mozart-Experte: "Musikhistorisch epochaler Fund"
"Das ist eindeutig Mozarts Handschrift. Auch das Papier ist charakteristisch", bestätigte Österreichs Mozart-Kenner Nr. 1., Ulrich Leisinger, die Authentizität des Fundes. Der Wissenschaftler war sofort nach Budapest gereist, um den "musikhistorisch epochalen Fund" zu begutachten. Am 5. Oktober werden die vier vergilbten Blätter in der Salzburger Stiftung Mozarteum zu sehen sein. Auf Dauer bleiben die Papiere dann allerdings in Ungarn.
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