Terror in Kopenhagen

Video: Dramatische Minuten nach Attentat auf Café

Ausland
15.02.2015 00:18
Ein Zeuge des Terroranschlags von Kopenhagen hat die dramatischen Szenen nach der tödlichen Attacke auf die Podiumsdiskussion zum Thema Pressefreiheit auf Video festgehalten. Mit der Kamera flüchtet der Mann erst aus dem Café "Krudttoenden", auf das die Schüsse abgefeuert wurden. Dann läuft er zurück zum Tatort.

Vor dem Café filmt er eine offensichtlich verletzte Person, die zwischen Autos auf der Straße liegt. Neben ihr steht ein anderer Zeuge, zeigt auf den am Boden Liegenden und ruft: "Er ist tot!" Auf Motorrädern heranfahrenden Polizisten beschreibt der Gefilmte den Fluchtweg des Täters, wie das Video des Fernsehsenders TV2 zeigt.

Im Eingangsbereich Feuer eröffnet
Bei dem Attentat auf eine Diskussionsveranstaltung zur Meinungsfreiheit am Samstag war ein Besucher der Veranstaltung getötet worden. Ein schwer bewaffneter Täter hatte im Bereich des Eingangs das Feuer eröffnet. Ein 40-Jähriger wurde getötet, drei Polizisten wurden verletzt. Danach flüchtete der Mann in einem schwarzen VW Polo. In der Nacht auf Sonntag erschoss er dann einen jungen Wachmann vor einer Synagoge und verletzte zwei weitere Polizisten. Schließlich wurde der Täter beim Bahnhof Noerreport von der Polizei angehalten. Nachdem er das Feuer auf die Beamten eröffnet hatte, wurde er erschossen.

Kameras haben diese Bilder aufgenommen - sie sollen den Mann zeigen, der das Kulturcafé attackierte. (Bild: AP)
Kameras haben diese Bilder aufgenommen - sie sollen den Mann zeigen, der das Kulturcafé attackierte.
(Bild: APA/EPA/MARTIN SYLVEST)
(Bild: APA/EPA/MATHIAS OEGENDAL)
(Bild: APA/EPA/LISELOTTE SABROE)
(Bild: APA/EPA/MATHIAS OEGENDAL)
Kopenhagen ist nach den Schussattacken mit Toten und Verletzten im Ausnahmezustand. (Bild: APA/EPA/MATHIAS OEGENDAL)
Kopenhagen ist nach den Schussattacken mit Toten und Verletzten im Ausnahmezustand.
(Bild: APA/EPA/STR)
(Bild: APA/EPA/STR)
(Bild: AP)
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(Bild: AP)
(Bild: AP)
(Bild: APA/EPA/MATHIAS OEGENDAL)
(Bild: APA/EPA/STR)

Erinnerungen an Anschläge auf "Charlie Hebdo"
Dänemark steht unter Schock: Alle denken an Paris und die Anschläge auf die Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" im Jänner. Die Parallelen sind frappierend. Als die Schüsse fielen, fand in dem Café gerade eine Diskussionsveranstaltung unter dem Titel "Kunst, Blasphemie und Meinungsfreiheit" statt. Einer der Redner war Lars Vilks, ein schwedischer Zeichner, der im Jahr 2007 wegen seiner Mohammed-Karikaturen in die Kritik von Muslimen geraten war. Vilks versteckte sich nach den Schüsen in einer Kühlkammer.

Der französische Botschafter in Kopenhagen, Francois Zimeray, zählte ebenso zu den Gästen. Er sollte über die Erfahrungen mit den Attentaten von Paris informieren. "Ich bin noch am Leben", twitterte der Franzose unmittelbar nach den Schüssen. Sowohl Vilks als auch er blieben unverletzt.

"Das ist offenbar die Welt, in der wir leben"
Die Gewaltszenen vom Samstag sind absolut nicht typisch für die Gegend. Vor allem Familien kommen in das Kulturcafé, häufig gibt es dort Flohmärkte. Nebenan liegt ein Schwimmbad, dahinter das Fußballstadion des Kopenhagen FC. "Ich bin geschockt, aber das ist offenbar die Welt, in der wir leben", sagte Christina Christinsen, eine 47 Jahre alte Sozialarbeiterin, die in einem nahe gelegenen Wohnblock lebt. Maria, eine Studentin, die in einem benachbarten Café gerade ihr Dessert löffelte, ist ebenfalls schockiert. "Es ist absurd, dass nach den Attentaten von Paris etwas Ähnliches hier in Dänemark passiert."

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