Mann des Erfolgs

WAC-Boss Riegler: “Ich bin kein Didi Mateschitz!”

Kärnten
12.06.2010 20:52
Der WAC/St. Andrä hat am Samstag den Aufstieg in die Erste Liga (zweithöchste Spielklasse Österreichs) geschafft! Das Lavanttal ist damit die neue Fußball-Hochburg in Kärnten. Hinter den Erfolgen des Klubs steht Präsident und Gönner Dietmar Riegler. Wir sprachen mit ihm über die neuen Ziele des Klubs, die Champions League und warum Riegler kein Didi Mateschitz sein will.

"Krone": Herr Präsident, Ihr Klub ist jetzt die neue Nummer 1 in Kärnten...
Dietmar Riegler: Für uns ist damit ein Traum wahrgeworden! Wobei die Nummer eins ja eigentlich in Klagenfurt zuhause sein müsste. Das wäre auch in unserem Sinne gewesen. Schade, was rund um Austria Kärnten passiert ist.

"Krone": Sie engagieren sich mit großem persönlichen und finanziellen Einsatz für den Klub...
Riegler: Ich war vor 20 Jahren als Spieler dabei, als wir zum letzten Mal aufgestiegen sind. Damals hatte der WAC noch einen großen Stellenwert. In den letzten Jahren hat es eher traurig ausgesehen. Darum habe ich mich entschieden, etwas für das Lavanttal zu tun und vor allem junge Spieler aus der Gegend zu fördern. Das ist uns mit dem Nachwuchszentrum gut gelungen.

"Krone": Heißt ihr nächstes Ziel Bundesliga?
Riegler: Nein, das ist nicht unsere oberste Priorität. Wir wollen uns jetzt in der zweithöchsten Liga etablieren und festigen. Für mich ist es einfach wichtig, den jungen Spielern im Lavanttal eine Perspektive zu bieten.

"Krone": Wird das Team umgebaut?
Riegler: Große Änderungen wird es nicht geben. Ich möchte den Weg mit jungen Lavanttaler Spielern weitergehen. Wir werden uns nur punktuell verstärken, um das Niveau noch ein bisschen zu heben. Aber auch da schauen wir uns in erster Linie bei Kärntner Spielern um.

"Krone": Mit Trainer Nenad Bjelica scheinen Sie dafür den richtigen Mann gefunden zu haben.
Riegler: Wir sind uns bei den Verhandlungen im Mai binnen 36 Stunden einig geworden. Er ist ein Vollprofi mit sehr viel Fachkenntnis. Er strahlt sehr viel Ruhe aus und gibt sie an die Mannschaft weiter. Und er spricht genau in der Sprache, die die Fußballer brauchen.

"Krone": Bei anderen Klubs reden die Präsidenten gerne bei Entscheidungen des Trainers mit. Wie sieht es bei Ihnen aus?
Riegler:
 Ich will mich da nicht einmischen. Es kann natürlich sein, dass ich in Gesprächen meine Meinung sage. Die sportliche Entscheidung liegt aber immer beim Trainer.

"Krone": Der WAC sorgt auch für große Euphorie bei den Fans...
Riegler: Wir haben wieder eine Stimmung, wie wir sie früher erlebt haben. Leute aus dem ganzen Lavanttal kommen zu uns ins Stadion. Auch Völkermarkter, Klagenfurter und Spittaler habe ich schon oft bei den Spielen gesehen.

"Krone": Wie viel Geld stecken Sie pro Jahr in den Klub?
Riegler: Das hängt von vielen Parametern ab. Für das nächste Jahr haben wir ein Budget zwischen 1,5 und 1,8 Millionen Euro geplant.

"Krone": Didi Mateschitz hat Salzburgs Fußball wieder salonfähig gemacht, sind Sie nun der Didi Mateschitz des Lavanttals?
Riegler: Ich möchte mich nicht mit Didi Mateschitz vergleichen, wir sind unterschiedliche Typen. Er verfolgt eine ganz andere Philosophie. Er möchte immer den maximalen Erfolg. Ich möchte eigentlich nur etwas für das Lavanttal tun. Ich träume nicht von der Champions League.

"Krone": Wie erleben Sie selbst die Spiele im Stadion mit?
Riegler: Am liebsten verfolge ich ein Spiel für mich alleine. Und ich fiebere immer so mit, als ob ich selbst spielen würde (lacht).

"Krone": Wer erfolgreich ist, hat auch Neider. Nicht alle sind Ihnen wohlgesinnt.
Riegler: Es gibt natürlich eine Gegnerseite, die nur auf Negativschlagzeilen wartet. Diese Menschen wissen aber nicht, was alles an Arbeit dahintersteckt. Das tut mir natürlich weh. Ich glaube aber zu wissen, wer es ehrlich mit mir meint und wer nicht.

Interview: Christian Rosenzopf, "Kärntner Krone"

Bericht vom entscheidenden Aufstiegsmatch in der Infobox!

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