Rätsel gelöst

Wahn trieb 64-jährigen Wanderer auf Alm in den Tod

Österreich
09.02.2011 21:19
Die mysteriösen Umstände rund um den Fund eines Toten im Anzug auf einer verschneiten Alm in Kärnten sind geklärt. Der Klagenfurter litt an einem extremen Trieb zum Wandern und zum Reisen. Die psychische Krankheit dürfte den pensionierten Beamten am Dienstag nahe Mallnitz dann wohl in den Kältetod getrieben haben: Der Mann war zuvor viele Stunden lang unterwegs gewesen.

"Der Verstorbene litt an einer starken Neurose und war daher seit Jahren in Betreuung. Er hatte einen extremen Trieb zum Wandern", erklärt ein Mallnitzer Polizist, warum der Akademiker am Montag trotz eisiger Temperaturen und nur mit Anzug und Halbschuhen bekleidet zur Jamnig-Alm aufgebrochen war. 

Die Spur des ehemaligen Landesbeamten verlor sich am Montag in Mallnitz am Bahnhof. "Er war aufgrund des Zwangs jeden Tag woanders unterwegs. Diesmal wollte er vermutlich über die Berge heimgehen", so der Polizist weiter. 

Der Akademiker dürfte auch während der Nacht unterwegs gewesen sein, bevor er nach etlichen Stunden, einigen Kilometern und 800 Höhenmetern am Dienstag im alpinen Gelände im Schnee zusammenbrach.

Obwohl der 64-Jährige kurz danach von einem Tourengeher auf der Alm gefunden wurde, kam jede Hilfe zu spät. Am Donnerstag soll die Leiche des Pensionisten obduziert werden. 

von Thomas Leitner, "Kronen Zeitung"

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