Eine gebundene Spareinlage gilt als sicher und wird in Zeiten schwankender Börsen viel beworben. Mit jovialem Grinsen und großen Versprechungen werden Kunden überzeugt. Ein Test der Tiroler Arbeiterkammer beweist, dass im Notfall das Lächeln der Banker deren gierigen Blicken weicht.
Anonym wollte die AK 10.000 Euro auf zwölf Monate fix verzinst bei zwölf heimischen Geldinstituten anlegen. Die Konsumentenschützer stellten sich folgende Frage: Was passiert, wenn der Spar-Kunde sein Geld vor der vereinbarten Ablauffrist abheben möchte? Das erschreckende Ergebnis: Zins-Abzocke pur!
Das Bankwesengesetz erlaubt eine vorzeitige Behebung: "Für diese Vorschüsse ist ein Promille pro vollem Monat für die nicht eingehaltene Bindungsdauer zu berechnen", heißt es im Gesetz. Jedoch darf nicht mehr an Vorschusszinsen verrechnet werden, als insgesamt an Habenzinsen auf den hereinkommenden Betrag vergütet wird.
Nur drei von 12 Institute verrechneten korrekt
In der Realität hielten sich nur drei der getesteten Banken an die Bestimmung. Sechs Institute verwendeten "Auszahlungstabellen", die den Anleger prellten. Die restlichen drei Banken verwendeten "gestaffelte Zinssätze". Auch hier schnitt der Kunde schlechter ab. Im schlimmsten Fall verlor der Kunde die ihm zustehenden Zinsen!
Die Tiroler AK fordert die Banken auf, vorzeitige Behebungen nach dem Gesetz handzuhaben. Weiters: mehr Transparenz, die Abschaffung von Auszahlungstabellen und bessere Infos.
von Matthias Holzmann, Tiroler Krone
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