Drama im Attersee

Tiefentauchgang war wie eine tödliche Vollnarkose!

Oberösterreich
01.12.2015 18:51
Die Bergung der Tauchausrüstung bestätigt, was seine Tauchkameraden befürchtet haben: Der Nettingsdorfer Hobby-Froschmann Werner Sch. (56) war im Attersee mit normaler Pressluft bis in 90 Meter Tiefe getaucht - um 50 Meter zu tief, sodass die Stickstoffanreicherung im Blut wie eine tödliche Vollnarkose wirkte.

Zwei für Tiefentauchgänge ausgebildete Froschmänner der Wasserrettung hatten am Montag die bei der Bergung des verunglückten Tauchers im Attersee versenkte Tauchausrüstung aus 90 Metern Tiefe geborgen: Eine Flasche mit Pressluft und eine Flasche mit Dekrompressionsgas. Werner Sch. galt in Taucherkreisen als risikobereit, meinte immer, die Tiefe mache ihm nichts aus. So war er laut seinen Kameraden vor einer Woche bis in 80 Meter Tiefe getaucht, hatte für Sonntag seinen 90-Meter-Tauchgang im Bereich der Steilwand "Ofen" angekündigt. Ausgestattet immer nur mit Pressluft - diese ist aber nur für Tiefen bis 40 Meter geeignet, dann kommt es zu einem unbemerkten Bewusstseinsverlust, ab 90 Metern zu Vollnarkose und zum Ertrinkungstod, erklären Tauchmediziner.
"Sein Tod war völlig sinnlos", trauern seine Tauchfreunde in einem Nachruf.

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