Drei Gründe sind für Hubert Eichmann ausschlaggebend, warum eine 30-Stunden-Woche - eine Idee, die Uni-Professor Jörg Flecker ins Rollen brachte - die Umwelt schützen könnte: Erstens würde weniger produziert und so weniger verbraucht werden. Zweitens ginge der Berufsverkehr zurück, und drittens hätten die Bürger mehr Muße für umweltschonendes Verhalten.
Vieles würde laut Soziologen leichter fallen
Eichmann: "Kochen statt Tiefkühlkost, Radfahren statt Autofahren oder den Müll trennen - das alles fällt leichter, wenn man weniger gestresst ist." Heißt Arbeitszeitreduktion nicht, das Wirtschaftswachstum bremsen? Der Experte: "Es heißt, darauf reagieren."
Uni-Professor Flecker, Unterstützer der Bürgerinitiative für eine Arbeitszeitverkürzung, hatte der heimischen Politik bereits im Februar geraten, die Einführung einer 30-Stunde-Woche für alle Arbeitnehmer in Betracht zu ziehen. Damit könnten Burn-outs verhindert und die "ausufernde Teilzeitquote" bei Frauen gesenkt werden, hatte der Soziologe damals erklärt.
Ministerium: "Verkürzung ist derzeit nicht realisierbar"
Die Petition samt Unterschriftenliste der Initiative erreichte übrigens Anfang September den Nationalrat. In der Stellungnahme des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz (an die das Wirtschaftsministerium in der Sache verwiesen hatte) hieß es dann zwar, man bekenne sich "grundsätzlich zum langfristigen Ziel einer Arbeitszeitverkürzung", halte jedoch "eine generelle gesetzliche Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Wochenstunden" derzeit nicht für realisierbar.
Ob der neue Aspekt Umweltschutz an dieser Einschätzung der Politik etwas ändern kann, muss sich nun erst erweisen.
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