Aktuelle Umfrage

74 Prozent der Österreicher gegen Atomstrom-Import

Österreich
28.06.2011 19:06
Drei von vier Österreichern sagen klar "Nein" zum schmutzigen Geschäft mit Atomstrom! Das bestätigt eine brandaktuelle Umfrage, die die beiden Umweltschutzorganisationen GLOBAL 2000 und Greenpeace in Auftrag gegeben haben: ein klarer Auftrag an die Regierung für den großen Atom-Gipfel am Freitag.

Das Erfreuliche zuerst: Exakt 74 Prozent der vom Meinungsforschungsinstitut Market befragten Österreicher sprechen sich für ein Importverbot von Atomstrom aus. "Damit formulieren die Bürger eine deutliche Botschaft gegen Atomstromgeschäfte. Wir werden dafür sorgen, dass diese von der Regierung gehört – und hoffentlich umgesetzt wird", zeigen sich auch die beiden Geschäftsführer von GLOBAL 2000 und Greenpeace kämpferisch.

Am Freitag werden sich die Umweltschützer im Bundeskanzleramt mit den Regierungsspitzen sowie Vertretern der heimischen Energiewirtschaft beim "großen Atom-Gipfel" für eine saubere Stromlösung starkmachen. Auch Energie-Expertin und "Krone"-Kolumnistin Monika Langthaler wird am Spitzentreffen teilnehmen. "Es geht um unsere Glaubwürdigkeit. Wir können zu Hause nicht laut nein schreien und dann in Brüssel die Atomlobby unterstützen und Strom aus AKWs beziehen. Das ist ein billiger Öko-Schmäh", so Langthaler.

Atom-Import entspricht Leistung von zwei Schrottmeilern
Denn nach wie vor gelingt es der Atomlobby, ihren Nuklearstrom, der bekanntlich kein Mascherl hat, in unser rot-weiß-rotes Stromnetz einzuschleusen: Jährlich wird Atomstrom in einem Ausmaß von sechs Prozent importiert, das entspricht der Strommenge von zwei Schrottmeilern!

Und dass die Österreicher auch bei der Stromfrage auf Glaubwürdigkeit setzen, belegt die Umfrage klar: 76 Prozent würden auch moderate Strompreiserhöhungen im Zuge eines Importstopps in Kauf nehmen! Ein mehr als deutlicher Auftrag an die Regierung. Das Importverbot von Atomstrom würde weit reichende Auswirkungen auf die grenznahen Atomruinen haben. Denn damit fällt Österreich als lukrativer Markt weg.

"Atomstrom-Wäsche" mit Pumpspeicher-Kraftwerken
Zumal 80 Prozent der Österreicher den Handel mit Atomstrom ablehnen. Dabei geht es um die schmutzigen Geschäfte der angeblich so sauberen Pumpspeicherkraftwerke: Stromkonzerne wie der Verbund kaufen billigen Atomstrom ein, um damit Wasser in Speicherseen zurückzupumpen! Und bei Bedarf wird dann daraus teurer Spitzenlaststrom produziert. Laut Greenpeace und GLOBAL 2000 ein klarer Fall von "Atomstromwäsche". Denn damit werden aus den angepriesenen "Grünen Batterien" eindeutig Atomstromspeicher – wie beispielsweise im Kärntner Kraftwerk Reißeck.

Gleichzeitig deckt die Befragung auf, dass nur 14 Prozent wissen, was schlussendlich durch ihre Stromleitungen fließt. Die fehlende Transparenz der Anbieter erschwert es den Kunden, ökologischen Strom zu beziehen. "Eine klar verständliche Kennzeichnung muss künftig selbstverständlich sein", fordert die Anti-Atomfront.

Die große "Krone"-Leserfamilie und das von mittlerweile knapp 700.000 Bürgern unterzeichnete Anti-Atompaket "Abschalten! Jetzt!" (siehe Infobox) sind jedenfalls ein klarer Auftrag an unsere Politik, die Öko-Schmähs zu beenden – und den Weg für sauberen Strom frei zu machen.

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