Krawall in Wien

Akademikerball: Zwölf Festnahmen bei Protestdemos

Österreich
02.02.2013 08:06
Rund 3.000 Demonstranten haben am Freitagabend in Wien gegen den von der FPÖ in der Hofburg ausgerichteten Akademikerball protestiert. Mehrere Demonstrationszüge versuchten die Ballbesucher, die sich nach und nach bei der Hofburg einfanden, am Zugang zu behindern. Die Polizei berichtete von vereinzelten Zwischenfällen. Es gab zwölf Festnahmen und Hunderte Anzeigen. Zwei Beamte seien zudem leicht verletzt worden.

Gegen den erstmals ausgerichteten Akademikerball, der als Nachfolgeveranstaltung des Balls des Wiener Korporationsrings kritisiert wird, waren in der Bundeshauptstadt gleich mehrere Gegendemonstrationen angekündigt worden. Das Interesse daran war allerdings längst nicht so groß wie noch in den vergangenen Jahren.

Zwar waren große Teile der Wiener Innenstadt mit Gittern gesperrt, doch auch die Präsenz von Polizeibeamten hielt sich in Grenzen. So lauschten etwa Interessierte in der Nähe des Westbahnhofs kommunistischen Referaten, die Titel wie "Die Krise des Kapitalismus ist längst chronisch" trugen. Am Heldenplatz hatte das Bündnis "Jetzt Zeichen setzen!" eine Veranstaltung mit Lesungen abgehalten, bei der sich laut Polizei rund 400 Menschen eingefunden hatten.

Farbe und Pfefferspray gegen Beamte und Ballbesucher
Insgesamt marschierten nach Angaben der Polizei schließlich rund 1.200 Demonstranten vom Wiener Westbahnhof in Richtung Hofburg, von der Universität Wien kamen 1.300 weitere dazu. Einige Demonstranten setzten Farbbeutel und Pfefferspray gegen Ballbesucher und Beamte ein.

Unter den Ballbesuchern befanden sich etwa der Dritte Nationalratspräsident Martin Graf sowie der freiheitliche EU-Abgeordnete Andreas Mölzer. FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache war nicht zugegen, er befindet sich offiziell im Urlaub.

Die Wiener Israelitische Kultusgemeinde legte in einer Aussendung Wert auf die Feststellung, dass sie weder Veranstalter der Demonstrationen ist, noch zur Teilnahme an diesen aufruft.

FPÖ: "Völliges Versagen" der Polizeiführung
Die Wiener FPÖ kritisierte am späten Freitagabend das "völlige Versagen der Polizeiführung". Laut Landesparteisekretär Hans-Jörg Jenewein seien Dutzende Ballbesucher durch Stein- und Flaschenwürfe von Demonstranten verletzt worden - darunter auch Mölzer. Der sei vor der Oper von einem Wurfgeschoß getroffen worden und habe eine Platzwunde am Kopf erlitten, sagte ein Parteisprecher.

Dass Mölzer, wie von der FPÖ behauptet, "schwer" verletzt worden sei, wies die Wiener Polizei allerdings umgehend zurück. Nach Angaben eines Polizeisprechers wurde der Abgeordnete am Weg zum Ball beim Albertinaplatz "von einem Farbbeutel getroffen und ist dann weitergegangen". In der "ZiB 2" war der EU-Abgeordnete mit Farbflecken am Anzug zu sehen, bevor er mit den Worten "So ein Skandal" die Hofburg betrat. Entwarnung kam dann auch noch von FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky: "Mölzer wurde von Wurfgeschoßen getroffen, ist aber hart im Nehmen und durchaus in der Lage, diesen eleganten Ball noch hinreichend zu genießen."

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