Baumgartner, der sich im Jänner erstmals mit seiner neuen Freundin, dem rumänischen TV-Star Mihaela Radulescu, in Österreich gezeigt hatte, hat seinen Lebensmittelpunkt schon seit Längerem in der Schweiz. "Ich bin ein großer Schweiz-Fan! Hier leben genaue und penible Menschen, was mir zusagt. Und ich spüre den Respekt und die Wertschätzung, die mein Stratosphären-Sprung durchaus verdient", erklärte der 45-Jährige nun gegenüber "Blick".
Lob für Schweiz, Kritik an Österreich
Seine Wahlheimat lobt Baumgartner in dem Interview in den höchsten Tönen: "Die Schweiz hat eine direkte Demokratie. Das finde ich sehr gut. Das Volk kann über Sachvorlagen abstimmen. Deshalb spüre ich hier kaum eine Politikverdrossenheit. Das System Schweiz sollte man kopieren und in Österreich einführen."
Auf seine eigentliche Heimat Österreich angesprochen, findet der Extremsportler hingegen harte Worte. "In Österreich kassiert der Staat 20 Prozent Mehrwertsteuer und kommt dennoch vorne und hinten nicht durch. Schuld daran ist ein aufgeblasener bürokratischer Apparat. Die Politiker dort blockieren sich gegenseitig, was die Bevölkerung teuer zu stehen kommt", ärgert sich Baumgartner über die Zustände in Österreich.
"Ich möchte den Schweizer Pass"
Im Gespräch mit der Schweizer Zeitung hadert Baumgartner dann mit seiner Staatszugehörigkeit. "Ich würde sehr gerne für immer hier bleiben. Erst recht, wenn ich sehe, was derzeit in der EU passiert. Das EU-Konstrukt hat ein Ablaufdatum. Deshalb möchte ich den Schweizer Pass", stellt er unmissverständlich klar. "Für den Einbürgerungstest müsste ich dann aber doch noch etwas über die Bücher", scherzt der weltberühmte All-Springer.
Gegenüber der "Krone" hatte Baumgartner bereits 2013 seinen Unmut über seine Heimat zum Ausdruck gebracht. Seine Beweggründe für den Umzug in die Schweiz erklärte er damals mit folgenden Worten: "Ich bin vertrieben worden. Ich habe alles aufgeben müssen. Ich habe in Österreich ein Büro gehabt, eine Sekretärin, mein Haus, meinen Hubschrauber, ich habe alles zurücklassen müssen." Er sei ein Steuerflüchtling, aber kein freiwilliger, so der Extremsportler.
Im Internet reagierten User angesichts Baumgartners Absicht, Schweizer zu werden, vorerst amüsiert. "Wird kein Problem werden. Schweizerpässe werden allen nachgeschmissen und man muss sich unseren Regeln nicht einmal anpassen und darf trotzdem von allem profitieren!", scherzte etwa ein Schweizer Leser unter dem "Blick"-Interview. Und ein Twitter-User verabschiedete sich schön österreichisch vom All-Springer: "Baba und fall ned:-)"
Baba und fåll ned :-) http://t.co/UWtanY6gGR
— René Billiani (@flightdeck1140) March 5, 2015
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.